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Auch KPMGs Berater werden unabhängig

08.08.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nachdem gestern Andersen Consulting per Schiedsspruch vom Wirtschaftsprüfer Arthur Andersen abgenabelt wurde (Computerwoche.de berichtete), ist auch der Consulting-Zweig von KPMG bald nicht mehr Teil der "Big Five". Der Unternehmenszweig soll - vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörden - selbständig werden und an die Börse gehen. Die Wirtschaftsprüfer des Mutterkonzerns werden vorerst eine 20-prozentige Beteiligung behalten, die sie allerdings binnen fünf Jahren abstoßen müssen. Netzwerkausrüster Cisco, der im vergangenen Jahr eine Milliarde Dollar in KPMG investiert hatte, wird weitere 20 Prozent der Consulting-Firma halten; deren Management erhält weitere fünf Prozent. Die übrigen 55

Prozent sollen frei gehandelt werden. Aus dem Börsengang möchte das Unternehmen zwischen 2,2 und 3,3 Milliarden Dollar erlösen, die man für Investitionen in Infrastruktur und strategische Beteiligungen nutzen will. Die Berater hoffen, dass die US-Börsenaufsicht innerhalb der kommenden zwei Monate ihre Zustimmung signalisiert. Nach dem Börsengang dürfte KPMG Consulting (auf Basis eines Aktienpreises von 6,75 bis 8,75 Dollar) eine Marktkapitalisierung zwischen vier und 5,6 Milliarden Dollar aufweisen.