Die TK-Krise ist noch nicht vorbei

Auch Ericsson zieht düstere Zwischenbilanz

26.07.2002
MÜNCHEN (CW) - Der schwedische TK-Ausrüster Ericsson hat ein schwaches Quartalsergebnis vorgelegt und die Prognosen reduziert. Erleichterung sollen neue Aktien bringen, die zu Schleuderpreisen auf den Markt kommen.

Ericsson schloss das zweite Quartal des Jahres mit einem Verlust von 375 Millionen Euro ab, 170 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz reduzierte sich von 5,9 Milliarden auf 4,1 Milliarden Euro. Eine Rückkehr in die Gewinnzone erwartet Firmenchef Kurt Hellström frühestens 2003. Daher reduzierte der TK-Ausrüster seine Prognosen, was zu einem Kursverlust der Aktie von etwa 20 Prozent führte.

Neue Aktien für wenig Geld

Mit neuen Bezugsrechten, die bereits vollständig platziert sind, wollen die Schweden Geld in die Kassen holen. Für Kritik sorgte allerdings der Ausgabekurs der Aktien von jeweils 3,80 schwedischen Kronen, was nur etwa einem Drittel des aktuellen Kurswerts entspricht und damit wenig geeignet scheint, das Vertrauen in die Aktie zu stärken. Man wolle das Geld nutzen, um handlungsfähig zu sein, wenn sich die Lage wieder bessere, hieß es.

Um die Krise zu überstehen, möchte der Konzern weitere 5000 Stellen abbauen. Ende 2003 sollen laut Plan noch 60000 Beschäftigte auf der Lohnliste der Schweden stehen. Anfang des Jahres 2001 arbeiteten knapp 110000 Angestellte für das Unternehmen. Presseberichten zufolge gehen verschiedene Analysten davon aus, dass das Kredit-Rating von Ericsson in Kürze auf den Junk-Status heruntergestuft wird. (ajf)