Auch der Ostblock will mit der Entwicklung Schritt halten:Ungarn baut Mikroelektronik aus

04.05.1984

BERLIN (VWD) - Im Rahmen des im Dezember 1981 beschlossenen Programms zum Ausbau der Mikroelektronik in Ungarn sollen bis 1985 für Entwicklungs- und Investitionsvorhaben umgerechnet etwa 270 Millionen Mark aufgewandt werden. Im Mittelpunkt des Produktionsprogramms integrierter Schaltungen stehen sogenannte analogorientierte oder aufgabenorientierte Schaltkreise.

Wie aus einem Bericht der DDR-Zeitschrift "Außenwirtschaft" hervorgeht, ist beim Unternehmen Mikroelektronik mit Sitz in Budapest im September 1983 der Probebetrieb einer von der UdSSR gelieferten Fertigungstraße aufgenommen worden, mit der in diesem Jahr 60 000 Halbleiter-Silizium-Segmente hergestellt werden. Eine weitere Fertigungstraße auch die Produktion von MOS-Schaltungen an. Für 1985 ist die Produktionsaufnahme von Schaltkreisen in Bipolartechnik geplant. Vorgesehen ist auch die Fertigung von diskreten Halbleitern. In diesem Zusammenhang würden die Entwicklungsarbeiten für die Maskenherstellung hochintegrierter Schaltkreise forciert.

Im Unternehmen Mikroelektronik ist Forschung und Entwicklung sowie die Produktion vereinigt. In diesem Unternehmen wurden das Forschungsinstitut für Nachrichtentechnik sowie die früher zu Tungsram gehörende Entwicklungsabteilung für Halbleiter sowie die Halbleiter- und Maschinenfabrik Gyoegyoes zusammengefaßt.