Auch Blue-Lightning-Chips kommen zum Einsatz ASI setzt auf den Aussenseiter Nexgen als CPU-Lieferanten

23.09.1994

MUENCHEN (CW) - Die Nexgen Inc., die auf der diesjaehrigen CeBIT mit der Vorstellung eines "586"-Prozessors fuer grosses Aufsehen sorgte, hat mit der Aquarius Systems International einen neuen Abnehmer fuer ihre CPU gefunden.

Die Amerikaner aus Milpitas in Kalifornien bieten ihre "Nx585"- Prozessoren in vier Leistungsklassen an: P75, P80, P90 un P100, wobei die Bezeichnungen die Ergebnisse mit den branchenueblichen Benchmark-Tests widerspiegeln sollen.

Der Hersteller bietet den Koprozessor als Option an, verkauft die CPU aber ab 1995 auch als Multi-Chip-Modul-Loesung mit integriertem Koprozessor. Nexgen stuetzte sich nach eigenen Angaben bei dem Chip-Design auf die fuenf wichtigsten Leistungselemente der x86 Prozessoren und kombinierte diese mit der eigenen "RISC86"- Mikroarchitektur und einem Level-2-Cache-Controller auf dem Chip.

Produziert werden die Prozessoren von IBM Microelectronics im CMOS-5L-Verfahren: Halbmikron-CMOS-Technik mit bis zu fuenf Lagen Metallisierung auf 8-Zoll-Wafern. Mittlerweile hat auch Microsoft der neuen CPU ihren Segen in Form des Windows-kompatibel-Logos gegeben. Als Investoren der 1986 gegruendeten Nexgen treten unter anderen Compaq, Olivetti, ASCII Corp. und die Harvard University auf. Als Abnehmer nennt Nexgen bei uns weitgehend unbekannte Hersteller wie Tangent, Compu-Tek, Lucky, Adisys oder Impetus.

Neu hinzugekommen ist nun die ASI Computer, die einen Tower mit dem P80-Prozessor aus der Nx586-Reihe als Vor-Serienmodell gebaut hat. Nach Angaben von ASI sind die Kompatibilitaetstests zufriedenstellend verlaufen und haben den Report der amerikanischen XXCAL-Labors bestaetigt. Die Deutschen wollen die ersten Rechner mit PCI- und VL-VESA-Bus im November vorstellen.

Schon fertig sind die PCs, die mit dem Prozessor Blue Lightning (66 Megahertz Taktfrequenz) von IBM arbeiten. Ein Desktop-PC mit 250 MB Festplatte, Grafikkarte, DOS, Windows fuer Workgroups und 14-Zoll-Farbmonitor kostet rund 2200 Mark, die Einsteiger-Version mit kleinerer Festplatte und 2 statt 4 MB RAM kostet zirka 1800 Mark.