Mit Sybase Top-Leistung bei TPC-A

Auch beim Preisduell läßt Sun jetzt die Muskeln spielen

24.04.1992

HANNOVER (CW) - RISC-Marktführer Sun Microsystems reklamiert mit einer konzertierten Aktion Kundennähe: Gemeinsam mit dem Software-Lieferanten Sybase und dessen relationalem Datenbank-Management System "SQL-Server 4.8" legte die Company um den deutschen Firmengründer Andreas von Bechtolsheim mit dem "Sparc-server 690MP" einen TPC-A-Benchmark-Test hin, der den Rechner in puncto Preis-Leistung an die Spitze der TPC-A-Absolventen katapultiert habe, verlautbarte der Workstation-Spezialist.

Das Sun-System erzielte 95,41 Transaktionen pro Sekunde. Das heißt, für eine Transaktion pro Sekunde muß der Anwender 8836 Dollar zahlen. Im Gegensatz zum TPC-B-Benchmark-Test, der die Durchsatzleistung eines Datenbankkerns prüft, simuliert der A-Test eine lebensnahe OLTP-Anwendung (Online Transaction Prosessing). Mit diesen TPC-A-Werten soll der Sun-Server nach Unternehmensangaben industrieweit die führende Position für Unix-Datenbankanwendungen in puncto Preis-Leistungs-Relation einnehmen.

Bei dem Test sollen laut Sun 960 Terminals, die unter dem Sun-Betriebssystem Solaris in der Version 1.0 liefen, an das Server-Modell angeschlossen gewesen sein.

Beim TPC-B-Rennen erzielte das gleiche Server-Modell eine maximale Leistung von 134,9 Transaktionen pro Sekunde (Tps), was 2779 Dollar/Tps gleichkommt. Der "Sparcserver 2" brachte es nach Unternehmensangaben auf 62,11 Tps respektive 2294 Dollar/Tps.

Für Workstationkäufer dürfte wohl vor allem interessant sein, daß die gesamte erst im September des vergangenen Jahres vorgestellte "Sparcserver 600MP"-Familie im Preis reduziert wurde. Ausgenommen vom Preisverfall sind lediglich Basiskonfigurationen.

Die Sun Microsystems Computer Corp. (SMCC) stattete darüber hinaus das leistungsstärkste Modell, den 690 MP, mit zwei 1,3-GB-IPI-Festplatten aus, für die der Kunde keinen Aufpreis zahlen muß. Bis zu 48 Prozent kostengünstiger ist ab sofort auch Erweiterungs-Arbeitsspeicher.

Auch die Grafik-Workstations "Sparcstation 2GS" sowie "Sparcstation 2GT" wurden um 30 Prozent im Preis reduziert. Damit übt Sun Druck sowohl auf den 3D-Grafik-Spezialisten und Mips-Aufkäufer Silicon Graphics aus als auch auf die Konkurrenten IBM, HP und DEC. Aus Unternehmenskreisen war zu hören, Sun sei mit diesem Angebot nun zu den absolut preisgünstigsten Anbietern für das Segment der 3D-Grafik-Workstations zu rechnen.