Freitagsgerücht

Auch Apple soll an Hulu interessiert sein

22.07.2011
Von pte pte
Der US-Computerriese Apple erwägt, die US-Online-Fernseh-Plattform Hulu zu erwerben.

Wie Bloomberg heute berichtet, ist derzeit jedoch noch völlig offen, ob es überhaupt zu einem Gebot kommt. Die Gespräche befänden sich in einem frühen Stadium. Apple könnte sich den Zukauf problemlos leisten. Aktuell hat das Unternehmen 76,2 Milliarden Dollar liquide Mittel. Der Erwerb würde Apple als strategische Medien-Erweiterung dienen und daher auch mit Netflix konkurrieren.

"Eine Akquisition von Hulu würde gut in das bestehende Portfolio von Apple passen und das Medienangebot sinnvoll ergänzen. Da die Firma derzeit mit nur zwei Milliarden Dollar bewertet ist, wären dies für Apple eher Peanuts", unterstreicht Erste-Bank-Analyst Ronald-Peter Stöferle gegenüber pressetext. Der Fachmann betont jedoch auch die Möglichkeit, dass das Gerücht bewusst gestreut wurde, um Hulu aufzuwerten. "Sollte Interesse bestehen, wird sich Apple aber nicht auf einen langen Bieterwettstreit einlassen", erläutert Stöferle.

Apple ist längst nicht das einzige Unternehmen, das an dem Online-Videodienst, der bereits seit dem vergangenen Monat zum Verkauf steht, interessiert ist. Auch Yahoo!, Google sowie Amazon haben bereits ein Auge auf Hulu geworfen. Analysten erwarten einen großen Deal. Yahoo! hatte schon zwei Milliarden Dollar für das Portal sowie fünfjährige Exklusivrechte auf US-TV-Shows geboten. Microsoft hingegen soll bereits aus dem Bieterwettstreit ausgeschieden sein.

Obwohl Apple traditionell nicht für Großakquisitionen bekannt ist und zuletzt 1996 rund 400 Millionen Dollar für NeXT ausgegeben hatte, dürfte das Management diese Chance nicht so einfach auslassen. "Teil des zukünftigen Apple-Ökosystems ist die Einbeziehung von mehr Video", zitiert Bloomberg Scott Sutherland, Analyst von Wedbush Securities. Weder Apple noch Hulu wollten sich bislang zu den Medien-Spekulationen eines Kaufinteresses äußern.

Die Hulu-Eigner, zu denen Walt Disney, die News Corporation, Comcast (NBC Universal) und Providence Partners gehören, wollen das Unternehmen loswerden. Weil TV-Sendungen über die Plattform für die Zuschauer kostenfrei im Internet gezeigt werden und der Service sich über Werbung finanziert, hatte es zuletzt immer wieder größere Spannungen mit den traditionellen Partnern der US-Fernsehindustrie - allen voran den Kabelnetzbetreibern - gegeben. (pte)