Auch Anbieter von Datenbanken ziehen mit Microsoft und DEC portieren Betriebssysteme auf 64 Bit

01.12.1995

MUENCHEN (CW) - Die DV-Industrie plant den naechsten grossen Coup: Nachdem bereits Hardwareproduzenten die Weichen in Richtung 64 Bit gestellt haben, arbeiten Softwarehersteller an entsprechenden Versionen ihrer leistungsfaehigeren Betriebssysteme und Datenbanken. Digital will den 64-Bit-Zug anfuehren, Microsoft soll mit Windows NT folgen.

DV-Abteilungen und Anwender muehen sich derzeit noch damit ab, den Umstieg auf 32-Bit-Desktop-Systeme auf breiter Front zu schaffen. Hard- und Software-Industrie machen aber bereits den Schritt zu 64 Bit.

Digital Equipment Corp. leidet schon laenger unter der Diskrepanz zwischen der 64-Bit-Alpha-CPU und den dafuer vorhandenen 32-Bit- Betriebssystemen Open VMS und Windows NT. Um die Leistungsfaehigkeit des hauseigenen Mikroprozessors ausschoepfen zu koennen, liefert DEC ab Januar 1996 eine 64-Bit-Version des Betriebssystems Open VMS. Microsoft arbeitet nach eigener Aussage unter dem Codenamen "Cairo Pro" an einer 64-Bit-Version von Windows NT. Da der Grossteil der Windows-NT-Installationen auf Intel-Maschinen laeuft, braucht sich die Gates-Company mit Cairo Pro nicht allzusehr zu beeilen: Intel kann mit der 64-Bit-CPU P7 fruehestens 1997 aufwarten. Entsprechend veranschlagt Collins Hemingway, Marketing-Director der Business Systems Division bei Microsoft, den Erscheinungstermin einer 64-Bit-Fassung von NT auf fruehestens Anfang 1998.

Mit von der Partie sind mit Oracle, Sybase und Informix auch die fuehrenden Anbieter von relationalen Datenbanken. Sie wollen die Leistungsfaehigkeit des 64-Bit-VMS ausnutzen und ihre Datenbankprodukte auf das DEC-System portieren. Erscheinungstermine hierfuer stehen noch nicht fest.