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Auch AMD fördert Open-Source-Grafiktreiber

07.09.2007
Nach Intel fördert jetzt auch AMD ein Projekt zur Entwicklung von quelloffenen Treibern für die Grafikchips seiner Sparte ATI.

Über die Treiber soll Linux einfacheren Zugriff auf die fortgeschrittenen 3D-Funktionen der ATI-Chips bekommen. ATI bietet zwar bereits proprietäre Treiber für Linux an, doch bedeutet dies Entwicklungs- und Supportprobleme; außerdem liefern puristischere Distributionen aus Prinzip solche Treiber nicht mit.

AMD hat sich deswegen entschlossen, Suse-Programmierer bei Novell für das Projekt zu finanzieren, ihnen die nötigen technischen Informationen zur Verfügung zu stellen und bei der Entwicklung zu helfen. Erklärtes Ziel ist dabei übrigens nicht der professionelle Workstation, sondern der allgemeine Desktop-Markt, in dem AMD laut Vice President of Software der Graphics Product Group Ben Bar-Haim steigende Nachfrage verspürt.

Intel hatte bereits im vergangenen Jahr mit der Entwicklung von Open-Source-Treibern für seine Grafikchips begonnen. Der dritte große Anbieter am Markt, Nvidia, bietet bislang ausschließlich proprietäre Treiber an. Da sich auch auf Linux-Desktops Benutzeroberflächen mit 3D-Effekten ausbreiten, werden quelloffene Treiber aber immer wichtiger.

Allerdings wird die Open-Source-Software auch in ihrer endgültigen Form nicht alle Features des proprietären Treibers bieten. AMD kann den Linux-Entwicklern beispielsweise keine Details überlassen, wo es um Kopierschutz und Digital Rights Management (DRM) geht. Bar-Haim zufolge ist das Unternehmen etwa verpflichtet, Einzelheiten zur Wiedergabe von Blu-ray- und HD-DVD-Medien geheim zu halten.

Eine erste Version des ATI-Treibers soll Anfang kommender Woche veröffentlicht werden, berichtet der Branchendienst "Cnet". Diese wird zunächst die ATI-Chips "Radeon X1000" und "HD 2000" unterstützen. AMD bringt dann auch eine neue Version seiner proprietären Treiber für Linux mit deutlich verbesserter Leistung und neuer Unterstützung für den HD 2000 heraus. Im Oktober soll dann ein Treiber folgen, der die 3D-Desktop-Technik "AIGLX" unterstützt. Ebenfalls im vierten Quartal soll es eine Treiberversion für Nutzer geben, die professionelle Workstations unter Linux betreiben. (tc)