Umfrage unter 2000 IT-Studenten

Attraktive Arbeitgeber: Die Großen machen das Rennen

25.02.2000
MÜNCHEN (ag) - Die bekannten Unternehmen sind zugleich die beliebtesten. Mit IBM und Sun Microsystems landeten zwei der großen IT-Player auf Platz zwei und drei des Trendence-Rankings.

2. Platz: IBM

Ein Einsteigerprogramm im traditionellen Sinn gibt es bei der IBM Deutschland nicht. Schon ein Blick auf die Homepage zeigt, wie unterschiedlich Karrieren verlaufen können. Der studierte Elektrotechniker und Wirtschaftswissenschaftler Wolfgang Tesch wollte beruflich nichts mit Computern und Konzernen zu tun haben und leitet nach drei Jahren bei der IBM im weltweiten Marketing-Team den Bereich E-Commerce Solutions für die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika. Der Informatiker Elmar Meyer zu Bexten wollte schon immer Software entwickeln, merkte aber erst im Böblinger IBM-Entwicklungslabor, dass der Beruf "ganz andere Dinge erfordert als die Bereitschaft, das halbe Leben vor dem Computerbildschirm zu verbringen". Heute ist er froh darüber, dass er den Großteil seiner Arbeit mit kommunikativen Aufgaben verbringt.

Wie der Einstieg bei IBM verläuft und ob sich auch internationale Perspektiven eröffnen, ist immer von dem Bereich und dem persönlichen Profil abhängig. Unterstützt werden die Einsteiger in jedem Fall aber durch eine Vielzahl von Schulungen und einen Paten. Am stärksten expandiert der Dienstleistungsbereich IBM Global Services mit Einsatzgebieten in der Unternehmensberatung, im Outsourcing oder in der Aus- und Weiterbildung. In Deutschland sucht Big Blue 2600 neue Mitarbeiter, worin auch der Personalbedarf der Tochtergesellschaften enthalten ist.

3. Platz: Sun Microsystems

Die Zahl der Initiativbewerbungen steigt, die eigenen Mitarbeiter werben für die Firma und haben auf diese Weise geholfen, so manche Stelle zu besetzen. Genießt die Java-Schmiede Sun einen so guten Ruf, dass sie keine Rekrutierungsprobleme hat? "Es gibt viele Leute, die wegen der Technologieführerschaft und auch wegen des guten Klimas bei uns arbeiten wollen. Aber die angespannte Arbeitsmarktsituation merken wir auch", gibt Personalreferentin Andrea Hörburger zu.

Die deutsche Company mit 1300 Mitarbeitern und einem Umsatz von 1,3 Milliarden Mark (1999) wächst verglichen mit anderen Sun-Gesellschaften in Europa am stärksten und will im aktuellen Geschäftsjahr insgesamt 400 neue Mitarbeiter einstellen. Darum bildet Sun nicht nur Fachinformatiker für Systemintegration aus, sondern erweitert auch die Traineeprogramme für Hochschulabsolventen. Entscheiden sich die Trainees für den Bereich Systemberatung, lernen sie, den Vertriebsbeauftragten in technischer Hinsicht zu unterstützen. Sie entwickeln auf den Kunden abgestimmte Lösungen, arbeiten Präsentationen von Technologien und Testinstallationen aus. Ein weiteres Traineeprogramm bietet Sun für den Bereich Professional Services an. Dort geht es darum, Kunden über Unix-basierte Rechenzentrumslösungen zu beraten. Im Laufe der Zeit spezialisieren sich die Consultants auf Themen wie Betriebsführung im Rechenzentrum, Java-Technologien, Datenbanken, Netz-Management oder Data Warehouse. Gesucht werden neben Professionals vor allem Informatiker oder Absolventen mit IT-Hintergrund. "Wir setzen nicht bei allen Stellen Java-Kenntnisse voraus, aber Unix-Wissen schon", sagt Hörburger.