ARM Cortex-A9

Attacke auf das Hertz von Intel

07.01.2010
Kann ein Prozessor mit 500 Megahertz eine CPU mit 1600 Megahertz schlagen? Beinahe.

In einem Youtube-Video wird genau dieser Vergleich gezogen. Dort treten im Browsing-Test ein Netbook mit nicht näher bezeichnetem Atom-Prozessor und 1,6 Gigahertz gegen ein Entwickler-Board mit dem neuen ARM Cortex A9 mit gerade einmal 500 Megahertz in einer Dualcore-Konfiguration an. Das Ergebnis scheint wenig überraschend, der Atom-Chip schlägt den ARM-Prozessor sowohl beim Seitenaufbau als auch beim Scrolling von Internet-Seiten.

Der Vorsprung fällt jedoch nur minimal aus, und während das für den Vergleichstest genutzte Netbook auf Atom-Basis über Grafikbeschleunigung verfügt, erreicht das Entwickler-Mainboard mit dem ARM-Chip die gezeigte Leistung komplett ohne beschleunigte Grafik. Sollte eine derartige Unterstützung in der Verkaufsversion hinzukommen, dürfte die Leistung deutlich besser sein als die eines Systems mit Atom-Prozessor.

Dabei ist die Leistungsaufnahme des ARM-Produktes vermutlich wesentlich geringer, auch wenn der Kommentar im Video keine genauen Informationen preisgibt. Glaubt man früheren Angaben, dann verbraucht ein auf 1 Gigahertz getakteter Cortex-A9 im Standby bis zu 50 mal weniger Strom als ein Atom-Chip mit 1,6 Gigahertz. Unter Last soll es bei gleicher Anwendung immer noch etwa 6 mal weniger als beim Intel-Chip sein. Außerdem ist der ARM-Chip angeblich zwei Drittel kleiner als das Intel-Pendant.

Dennoch gibt es auch Nachteile. Mangels entsprechender Unterstützung läuft das neue Windows 7 nicht zusammen mit Prozessoren mit ARM-Architektur. Daher bleiben nur Betriebssysteme wie Windows CE, Ubuntu oder Android. So könnte es schwer werden, Marktanteile von Intel auf dem Netbook-Markt zu erkämpfen. Außerdem erscheint der direkte Vergleich der beiden Chips im Test nicht sehr gerecht, denn während der Atom-Prozessor im Video vermutlich ein Singlecore-Chip ist, arbeitet der ARM Cortex-A9 mit zwei Kernen.

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