ATM-Switches der zweiten Generation sollen weniger kosten Integration bereits bestehender Verfahren steht im Vordergrund

13.10.1995

ATLANTA (hi) - Auf der Networld+Interop in Atlanta zeigten zahlreiche Aussteller schon die zweite Generation an ATM-Switches. Dass ATM bereits in der Praxis einsetzbar ist, bewiesen die Hersteller mit dem Messenetz, das die Interoperabilitaet zwischen ATM und anderen Uebertragungsverfahren demonstrierte.

Als eines der ersten Unternehmen geht die GTE Telephone Operations in Sachen Videouebertragung via ATM ueber das Versuchsstadium hinaus. Ab Oktober will die Company ueber ihr USA-weites ATM-Netz Videodienste uebertragen.

GTEs ATM-Netzwerk ist eine Erweiterung des bestehenden Netzes und verbindet die acht Technology Solution Centers des Unternehmens. Die Videoapplikationen basieren dabei auf der Wave-Technologie der kanadischen MPR Teltech Ltd., die eine Video- und Audioverbreitung ohne die Qualitaetseinbussen ermoeglicht, die bei frueheren Videokonferenzsystemen ueblich waren.

ASICs ermoeglichen eine guenstige Implementierung

Premiere feierte auf der Networld+Interop auch GTEs "Spanet-4050"- Switch. Das Geraet ist als Multimedia-Switch konzipiert, der eine Datentransferrate von bis zu 5 Gbit/s erreicht und ueber 16 Steckplaetze fuer Interface-Module verfuegt. Der Switch ist das erste Familienmitglied der 4000-Serie, die einmal aus verschiedenen Geraeten mit Uebertragungsgeschwindigkeiten zwischen 5 und 10 Gbit/s bestehen soll.

Die Crosscomm Corp. gab dagegen in Atlanta bereits einen Ausblick auf ATM-Switches der zweiten Generation. Im Mittelpunkt der Demonstration stand dabei die naechste Phase der "Clearpath"- Produktstrategie, einem integrierten Ansatz fuer Routing, LAN- und ATM-Switching. Produkte, die auf der neuen Technologie basieren, sollen die Kosten fuer ATM-Switches in den naechsten Jahren um fast 90 Prozent senken. So geht Crosscomm davon aus, dass die Port- Kosten eines Switches kuenftig bei rund 1000 Dollar liegen. Diese Kostenreduzierung ist, wie es heisst, durch den Einsatz neuer ASICs moeglich, die eine kostenguenstige, einfachere Implementierung der ATM-Dienste erlauben.

Neue Produkte fuer das "Oncore Switching System" und die "Onsemble"-Familie zeigte die Chipcom Corp. Die Neuentwicklungen sollen, wie zu hoeren war, Anwendern die Migration von traditionellen LANs zu virtuellen und switched High-speed- Umgebungen erleichtern. So bietet das Unternehmen mit dem "Oncore 155 Mbit/s UNI Module" eine Einschubkarte mit zwei Ports an, die den Aufbau von 155-Mbit/s-Verbindungen mit Entfernungen bis zu zwei Kilometern erlaubt. Bei dem "ATM-ready 10-Slot Oncore Switching System" handelt es sich um eine Switching-Backplane fuer das Oncore-System, die sowohl ATM-Module wie auch kuenftige Packet- Switching-Boards unterstuetzt. Fuer die Migration von Ethernet- und Token-Ring-LANs hin zu ATM-Netzen ist die "Onsemble LAN-to-ATM Bridge" konzipiert. Sie verfuegt ueber eine LAN-Emulations-Software, die den Anwendern unter Verwendung des bisherigen LAN-Equipments den direkten Zugang zu einer ATM-Umgebung ermoeglicht.

Dem Thema LAN-Migration zu ATM widmete sich auch die Alantec Corp. Mit der Powercell-Familie kuendigte das Unternehmen eine ATM- Produktreihe an, die die Integration von Switched Ethernet, FDDI und Fast Ethernet in zellbasierte ATM-Umgebungen verwirklichen soll. Laut Hersteller sind die Geraete kompatibel zu den ATM- Produkten von Fore Systems. In Verbindung mit den Powerhubs von Alantec erlauben die Powercell-Module das distributierte Routing von IP-, IP-Multicast-, IPX-, Appletalk- und Decnet-Protokollen zwischen jedem Ethernet-, FDDI-, Fast-Ethernet- oder ATM-Segment.