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ATI und Intel machen gemeinsame Sache bei Pentium-4

12.01.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Prozessorriese Intel und der kanadische Grafikchip-Experte ATI Technologies haben weitreichende Lizenzabkommen unterzeichnet. Unter anderem erhielt das in Thornhill, Ontario, ansässige Unternehmen als erstes eine Lizenz für Intels Pentium-4-Systembus-Technologie. Sie ist für alle Halbleiterhersteller von Bedeutung, die Pentium-4-kompatible Chips produzieren wollen. ATI kündigte an, entsprechende Versionen seiner jüngsten Grafikchips zu entwickeln. Intel und ATI sicherten sich gegenseitig den Zugang zu bestimmten Technologien zu. Im Rahmen des Abkommens seien ferner schwebende Gerichtsverfahren zwischen den ehemaligen Kontrahenten auf Eis gelegt worden, hieß es.

Mit diesem Deal hofft ATI, das in letzter Zeit Marktanteile vor allem an den Wettbewerber Nvidia abgeben musste, seine Position wieder zu stärken. Zuletzt zogen die Kanadier den Kürzeren, als Apple ankündigte, in seinen neuen "G4 Powermacs" erstmals Grafikchips von Nvidia einzusetzen (Computerwoche online berichtete).

ATI gab außerdem sein Ergebnis für das erste Fiskalquartal 2001 bekannt. Die Kanadier verzeichneten in diesem Zeitraum, der am 30. November endete, aufgrund von Abschreibungen und veränderter Bilanzierungsmethoden einen Nettoverlust von 16,2 Millionen Dollar. In der vergleichbaren Vorjahresperiode erwirtschaftete das Unternehmen noch ein Plus von 53,6 Millionen Dollar. Der Umsatz fiel gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent auf 350,5 Millionen Dollar. ATI machte für die enttäuschenden Zahlen die zunehmende Konkurrenz und den europäischen Trend zu Lowend-Produkten verantwortlich. Im zweiten Quartal will die Company ein ausgeglichenes Ergebnis vorweisen.