Atari ueberrascht Branche mit Fusionsplaenen

01.03.1996

SAN JOSE (CW) - Die Atari Corp. kauft sich bei der 1994 gegruendeten JTS ein und wird kuenftig als Tochter unter dem Namen des Peripherieherstellers auf dem Markt agieren. Die Ankuendigung loeste Verwunderung in der Branche aus, die sich fragt, was den Spiele-Computer-Hersteller mit dem Massenspeicherproduzenten verbindet. 60 Prozent des gemeinsamen Firmenkapitals gehoeren nach der Fusion den Atari-Anteilseignern, die den Deal noch genehmigen muessen.

Jack Tramiel und seine Familie, die derzeit 42 Prozent an Atari halten, sind nach der Fusion mit 25 Prozent an JTS beteiligt. Die Unternehmensfuehrung wird weiterhin bei dem JTS-Gruender Jugi Tandon als Chairman sowie bei Tom Mitchell liegen, der Seagate mit aus der Taufe gehoben hat und nun bei JTS als CEO taetig ist. Verluste beutelten die Atari Corp. schon seit laengerer Zeit. Die ersten neun Monate des Geschaeftsjahres 1995 brachten bei zwoelf Millionen Dollar Umsatz 22 Millionen Dollar minus. Zu stark war die Konkurrenz im Spielemarkt, allen voran Nintendo und Sega. Eigenkapital fuer die Uebernahme, die rund 80 Millionen Dollar kosten soll, ist allerdings noch genug vorhanden. Darin unterscheidet sich Atari von dem Festplattenhersteller, der knapp bei Kasse ist und deshalb vorab eine Finanzspritze in Hoehe von 25 Millionen Dollar erhaelt, die, sollte der Deal platzen, in JTS- Aktien umgewandelt wird.