Andere Carrier geben eigenen Netzen den Vorzug

AT&T will Notes demnaechst via Internet bereitstellen

29.03.1996

Den Versuch, ein proprietaeres Notes-Netz ("Network Notes") zu betreiben, hat AT&T wegen des mangelnden Kundeninteresses abgebrochen. Aber der Carrier buhlt weiterhin um die mittlerweile auf mehr als vier Millionen User angewachsene Notes-Gemeinde. Noch in diesem Jahr will er seinen Kunden die Moeglichkeit geben, ihre Geschaefte ueber das World Wide Web (WWW) zu betreiben, ohne dabei auf die Groupware-Funktionen der Lotus-Software, beispielsweise die Faehigkeit zur Datenreplikation, zu verzichten.

Allerdings wird das Telecom-Unternehmen voraussichtlich keinen abgegrenzten Notes-Dienst einrichten. Wie Scott Perry, Vice- President fuer den Bereich Business Multimedia Services, gegenueber der CW-Schwesterpublikation "Network World" aeusserte, wird AT&T die Server-Funktionen der Lotus-Software in ein umfassendes Serviceangebot verpacken, das auf dem WWW laeuft und ueber Standard- Browser abgerufen werden kann.

Voraussetzung dafuer ist allerdings das Notes-Release 4.2, das im Herbst dieses Jahres auf den Markt kommen soll. Die Software wird das Hypertext Transfer Protocol (HTTP), einen Aufsatz auf das Internet-Protokoll TCP/IP, nutzen. Und wer Anwendungen fuer die neue Notes-Ausfuehrung schreiben will, kann sich dazu der Hypertext Markup Language (HTML) oder der Programmiersprache Java bedienen.

Anders als AT&T verfolgt eine Reihe von Telefongesellschaften weiterhin Plaene, dedizierte Notes-Dienstleistungen in ihren eigenen oeffentlichen Netzen anzubieten. Dazu zaehlen neben IBM Global Network auch die Deutsche Telekom, die British Telecommunications Plc. und die australische Telstra. British Telecom hat Mitte Maerz den Anfang gemacht, IBM Global Network will im Mai als zweiter an den Start gehen.