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AT&T verbucht nach Abschreibungen Milliardenverlust

22.10.2004

Der US-amerikanische TK-Riese AT&T hat im dritten Quartal 2004 einen Nettoverlust von 7,12 Milliarden oder 8,95 Dollar je Aktie verbucht, verglichen mit einem Profit von 418 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Schuld an dem Debakel war der Entschluss des Konzerns, sich aus dem traditionellen Privatkundengeschäft bei Ferngesprächen zurückzuziehen. Als Konsequenz nahm AT&T im Berichtsquartal für den Bereich eine Wertberichtigung in Höhe von 11,1 Milliarden vor. Außerdem fielen im Zusammenhang bei dem geplanten Abbau von mehreren tausend Arbeitsplätzen Restrukturierungskosten von 1,1 Milliarden Dollar an.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis konnte AT&T dagegen von 141 Millionen auf 593 Millionen Dollar oder 75 Cent je Aktie steigern. Der Umsatz ging zwar um zwölf Prozent auf 7,6 Milliarden Dollar zurück, lag jedoch ebenso wie der Pro-forma-Gewinn über den Markterwartungen: Von Thomson First Call befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Umsatz von 7,33 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 51 Cent je Aktie gerechnet.

AT&T hatte bereits im Juli erklärt, sich aus dem traditionellen Privatkundengeschäft bei Ferngesprächen zurückziehen zu wollen. Der Grund waren Einbußen beim Nettogewinn. Statt dessen wird sich der größte US-Carrier nun verstärkt auf Datendienste und das Business mit Unternehmenskunden konzentrieren. Um das künftige Kerngeschäft ist es allerdings kaum besser bestellt als um die Privatkundensparte: Im Berichtsquartal verbuchte der Konzern hier einen Umsatzrückgang um mehr als zehn Prozent auf 5,6 Milliarden Dollar. (mb)