Konsolidierung in Richtung Unix-Konvergenz

AT&T und OSF wollen sich arrangieren

23.09.1988

NEW YORK (cmd) - Die politische Spaltung des Unix-Lagers scheint nur noch von kurzer Dauer: AT&T ist offenbar bereit, mit der OSF zu einer gütlichen Vereinbarung zu kommen, die OSF will dafür die Unix-Version V.4 zum Ausgangspunkt ihrer weiteren Betriebssystem-Entwicklungen machen - und nicht IBMs zukünftige AIX-Version.

Nach Einschätzung von AT&T könnte die Fehde noch in diesem Monat beigelegt werden, wie aus einem Schreiben der New Yorker vom 15. September an Siemens-Chef Karlheinz Kaske hervorgeht. Mitunterzeichner sind neben Sun Microsystems unter anderem auch Unisys und NCR. Die Vermittlungsbemühungen der vier europäischen OSF-Mitglieder Bull, Nixdorf, Philips und Siemens dürften damit zu einem erfolgreichen Ende gekommen sein, wenngleich noch unklar ist, in welcher Form AT&T, Sun und deren bisherige Supporter ,sich bei der OSF engagieren.

Immerhin steht aber fest, daß die Gruppe der "Unix-Contras" eine wesentliche Bedingung von AT&T zu erfüllen bereit ist: Sie wird ihre Betriebssystem-Weiterentwicklungen künftig auf der Grundlage von AT&Ts Unix-Version V.4 betreiben und nicht mehr auf der zukünftigen AIX-Version, des Unix-Derivats von IBM.