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AT&T lässt Übernahme von Telecom Italia platzen

17.04.2007
Im Rennen um den italienischen Konzern ist derzeit wieder alles offen.

Der US-Carrier AT&T hat das Ende der Verhandlungen um einen Einstieg bei Telecom Italia bestätigt. Die Gespräche seien beendet worden, teilte AT&T am Montag in San Antonio mit, ohne allerdings einen konkreten Grund dafür zu nennen. AT&T habe die Möglichkeit erhalten, eine Investition in Olimpia und eine strategische Partnerschaft mit Telecom Italia auszuloten, hieß es in einer Erklärung. Letztendlich habe man sich jedoch entschlossen, den Plan nicht weiter zu verfolgen. AT&T hatte zusammen mit der mexikanischen América Movil mit dem Telecom-Italia-Hauptaktionär Pirelli verhandelt. Der Mischkonzern Pirelli hält 80 Prozent an der Telecom-Italia-Muttergesellschaft Olimpia und kontrolliert damit 18 Prozent an Telecom Italia. AT&T und América Movil wollten je ein Drittel an Olimpia erwerben. América Movil wolle ihre Verhandlungen allerdings fortführen, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Montagabend.

Die Regierung in Rom hatte in den vergangenen Wochen signalisiert, das sie verhindern will, dass das Unternehmen in ausländische Hände fällt. Am Montag bekräftigte der Chef der italienischen Großbank Intesa Sanpaolo, Corrado Passera, sein Interesse an einer Übernahme von Telecom Italia. Zeitungsberichten zufolge wollen auch die spanische Telefónica und die France Telecom ein Gegengebot einreichen. Telefonica prüfe mit Intesa Sanpaolo und Mediobanca die Möglichkeit eines gemeinsamen Gebots, hieß es. Telecom Italia ist der größte Telefon-Konzern Italiens und bietet im Heimatmarkt Festnetztelefon, Mobilfunk und Breitbanddienste an. Zudem ist das Unternehmen in Brasilien, den Niederlanden, Deutschland und Frankreich tätig. (dpa/ajf)