AT&T kombiniert Satelliten-TV und Web-Video

19.06.2006
Der US-Carrier AT&T will im Juli seinen lang erwarteten Fernsehdienst "Homezone" starten und damit vor allem Kabelfirmen Triple-Play-Konkurrenz machen.

Homezone-Kunden sollen zunächst Satelliten-TV von Echostar Communications mit (gebührenpflichtigen) Film-Downloads von Movielink empfangen und auf ihrem Fernsehgerät wiedergeben können. Später will AT&T laut "Wall Street Journal" sogar tausende Fernsehprogramme, Filme und andere über das Internet erhältlich Bewegtbilder verbreiten.

Trotz eines ambitionierten Zeitplans ist allerdings fraglich, ob das Unternehmen damit nennenswerte Marktanteile erzielen kann - zumindest kurzfristig. Branchenkenner verweisen zum einen auf das deutlich umfangreichere Inhaltsangebot von Kabelanbietern wie Comcast oder Time Warner; außerdem könnten die längeren Download-Zeiten viele Interessenten abschrecken. "Für AT&T ist es schön, das Produkt zu haben", sagt etwa Craig Moffett, Analyst bei Sanford Bernstein. "Das Spiel dürfte Homezone aber nicht grundlegend ändern."

Homezone ist technisch an einen schnellen Internet-Zugang von AT&T gekoppelt und wird über eine Settop-Box ausgeliefert. Obwohl diese mit dem Internet verbunden ist, können Nutzer damit nicht über ihren Fernseher im Web surfen. Der Zugriff ist lediglich auf Inhalte von Anbietern möglich, mit denen AT&T Verträge abgeschlossen hat. Mit einem derartigen "Walled-Garden"-Konzept war in den 90er Jahren bereits AOL gescheitert, das sich letztlich doch gezwungen sah, seinen Kunden Zugang zum offenen Internet zu gewähren. (tc)