AT&T GIS loest mit SMP-Servern MPP-Systeme ab

22.09.1995

MUENCHEN (CW) - Die AT&T Global Information Solutions (GIS) nimmt Abschied von der massiv-parallelen Architektur. "Worldmark", ein System mit symmetrischem Multiprocessing (SMP), soll Nachfolger der 3600-MPP-Teradata-Maschinen werden.

Statt der lange erwarteten "3700"-MPP-Rechner stellt die AT&T GIS Ende September die Worldmark-Server vor. Als Betriebssystem wird ein um Sicherheitsfunktionen erweitertes Unix zum Einsatz kommen.

Die neuen Rechner nutzen, wie die CW-Schwesterpublikation "Computerworld" berichtet, Intels Pentium-Prozessoren und sollen so modular aufgebaut sein, dass sich - aehnlich wie bei Cluster - mehrere der SMP-Knoten zu einem lose gekoppelten System mit MPP- Leistung verbinden lassen.

Paul McGuckin, Analyst der Gartner Group, macht das Fehlen von Software fuer MPP-Systeme und die schwierige Programmierung und Wartung dieser Rechnerart fuer den Wechsel verantwortlich. Hinzu kommt, dass AT&T damit den proprietaeren Weg verlaesst und Systeme aus Standard-Komponenten aufbaut, was sich im Preis niederschlagen duerfte. Teradata-Maschinen waren in der Vergangenheit nicht unter 1,5 Millionen Dollar zu haben.

Die Gartner Group sieht gerade darin allerdings den Pferdefuss: Der Hersteller muss die Worldmark-Server so guenstig anbieten, dass die Anwender zum Umstieg animiert werden. "Eine aggressive Preisgestaltung gehoerte in der Vergangenheit nicht zu den Staerken der Firma", fuerchtet McGuckin.