Jaumann setzt auf weiß-blaue Attraktivität:

AT&T erwägt Bau eines Werkes in Bayern

15.02.1985

MÜNCHEN (VWD) - American Telephon and Telegraph AT&T erwägt nach Ansicht von Bayerns Wirtschaftsminister Anton Jaumann die Ansiedlung eines Elektronikwerkes in Bayern.

Wie das bayerische Wirtschaftsministerium bekanntgab, ist mit einer Entscheidung des Unternehmens, das 1983 bei weltweit einer Million Beschäftigten rund 69 Milliarden Dollar (210 Milliarden Mark) Umsatz machte und 7 Milliarden Mark Gewinn erzielte, jedoch erst in zwei bis drei Jahren zu rechnen. Mit AT&T, die derzeit eine umfangreiche Diversifizierung plant, habe Jaumann bei seiner jüngsten USA-Reise erfolgversprechende Gespräche geführt.

Auch der Computerkonzern Digital Equipment, mit weltweit 5,6 Milliarden Dollar Umsatz im Geschäftsjahr 1983/84 (30. Juni) bei 87 500 Beschäftigten, will nach Darstellung des Ministeriums Ende 1985 über einen Ausbau des Magnetplattenspeicherwerks in Kaufbeuren entscheiden. Bislang mache diese Niederlassung mit 300 Mitarbeitern 180 Millionen Mark Umsatz. Der Konzern, der im abgelaufenen Geschäftsjahr 329 Millionen Dollar Gewinn auswies, investiere 610 Millionen Dollar in Forschung und Entwicklung. Noch ungeklärt hingegen sei die Entscheidung der Computerfirma Wang über einen deutschen Produktionsstandort. Er soll in Bayern oder Baden-Württemberg liegen.