Computerhersteller fordert FCC-Untersuchung

AT&T benennt Kandidaten für geplanten Sturz des NCR-Boards

22.02.1991

NEW YORK (vwd/CW) - Intensiv bereitet sich der Telefonriese AT&T derzeit auf die außerordentliche Hauptversammlung der NCR-Aktionäre vor. Obwohl der umworbene Computerhersteller noch immer keinen Termin genannt hat, haben die New Yorker damit begonnen, Stimmrechtsvollmachten für dieses Meeting sowie für die Jahreshauptversammlung einzuholen.

Auf der außerordentlichen Hauptversammlung will AT&T versuchen, 13 amtierende Vorstandsmitglieder von NCR durch Kandidaten aus den eigenen Reihen zu ersetzen. Diese wurden bereits nominiert. Mit dabei sind auch einige ehemalige AT&T-Topmanager, wie Edward M. Block, Virginia A. Dwyer, William M. Ellinghaus, Robert N. Flint, William L. Keefauver und Donald E. Procknow, die mittlerweile im Ruhestand sind.

Darüber hinaus will die New Yorker Telefon-Company die NCR-Aktionäre zur Zustimmung einer Resolution bewegen, nach welcher der NCR-Board of Directors den Anlegern umgehend die Möglichkeit einräumen soll, ihre Aktien AT&T anzudienen oder für einen alternativen Verkauf zu sorgen, der den NRC-Aktionären einen höheren Preis für ihre Wertpapiere bringt.

Der attackierte Computerhersteller aus Dayton indes hat noch nicht aufgegeben. So wandte sich NCR jetzt mit einem Antrag an die Federal Communications Commission (FCC), das feindliche AT&T-Angebot sofort zu untersuchen. Bereits im Januar hatten Mitglieder des amerikanischen Repräsentantenhauses die FCC ersucht, sich der öffentlich-rechtlichen Fragen anzunehmen, die aus der Übernahmeofferte resultieren würden.