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@CeBIT: Viag Interkom setzt auf den drahtlosen Internet-Zugang

23.02.2000

HANNOVER (COMPUTERWOCHE) - Unter dem Motto "vom Handy zum persönlichen Infotainer" steht der diesjährige Messeauftritt der Viag Interkom. Um die sinkenden Margen im Telefonbereich wettzumachen, setzt Viag Interkom verstärkt auf mobile Datendienste.

Unter der Überschrift "Genion goes Multimedia" rüstet Maximilian Ardelt, Vorsitzender der Geschäftsführung von Viag Interkom, das Unternehmen in Richtung Internet auf. WAP war dabei für Ardelt nur der erste Schritt in Richtung des mobilen Netzes. Dabei ködert Ardelt die Kundschaft in Sachen WAP mit dem Versprechen, von zu Hause zu Festnetzpreisen von zehn Pfennig pro Minute die entsprechenden Services nutzen zu können.

Nachdem die Telekom mit ihrer Banking-Allianz mit Comdirect vorpreschte, ziehen nun die Münchner nach: Ab April bieten sie in Zusammenarbeit mit der Direktbank 1822direkt, einer Tochter der Frankfurter Sparkasse, mobile Banking-Dienste wie etwa Börsengeschäfte an. Technisch will Ardelt sein Netz bis zum Jahresende in Richtung GPRS migrieren. Dann könnten die Anwender mit über 100 Kbit/s im Internet surfen. Gleichzeitig bewirbt sich der Carrier hierzulande um eine der UMTS-Lizenzen, die noch einen schnelleren mobilen Internet-Zugang erlauben.

Im Zusammenhang mit der UMTS-Lizenzvergabe lobte Ardelt die Arbeit der Bonner Regulierungsbehörde, die den Wettbewerb entgegen den Bemühungen der noch immer übermächtigen Telekom gefördert habe. Nach den Worten des Viag-Interkom-Chefs hat die Telekom im Ortsnetz noch immer einen Marktanteil von 98 Prozent und ist damit in der Lage, die Preise von Festnetzverbindungen zu diktieren. Diese Situaltion werde von der Politik nicht nur akzeptiert, sondern sogar zugunsten der Telekom ausgeweitet, indem vor allem weniger dominierende Anbieter reguliert würden.

Viag Interkom in Zahlen

1999 konnte der Münchner Mobilfunker seinen Umsatz auf rund 1,69 Milliarden Mark vervierfachen. Dabei investierte der Carrier in den Netzaufbau und seine Organisation etwa 1,4 Milliarden Mark. Damit lag laut Ardelt das kumulierte Investitionsvolumen Ende 1999 bei 3,7 Milliarden Mark. Die Zahl der Mitarbeiter stieg im letzten Jahr von 3300 auf 4500 Beschäftigte.