Pen-Spezialist Grid ist im Deal enthalten

AST Research will Teile des PC-Geschaefts von Tandy kaufen

04.06.1993

Welche Geschaeftseinheiten der Tandy Corp. ausserdem in die Haende von AST uebergehen sollen, wird erst im Uebernahmevertrag geklaert, dem noch die Aufsichtsraete beider Unternehmen und die staatlichen Kontrollgremien zustimmen muessen.

Mit dem Verkauf nimmt Tandy, einer der groessten amerikanischen PC- Einzelhaendler (Radio-Shack) und -Hersteller, Abschied von dem im Januar dieses Jahres angekuendigten Vorhaben, die Computerproduktion unter dem Namen TE-Electronics in eine eigene Gesellschaft auszulagern (siehe CW Nr. 18 vom 30. April 1993, Seite 62: "Chef von Grid Systems gibt nach zweijaehriger Amtszeit auf"). "Unser Kerngeschaeft ist der Einzelhandel", erklaerte Tandy- Chairman John Roach den Deal. Er verspricht sich von der Massnahme eine "Staerkung der Bilanz", fuegte Roach gegenueber der "Financial Times" hinzu; im uebrigen blieben verschiedene "strategische Produktionskapazitaeten" im Besitz des Unternehmens.

Die AST Corp., die im vergangenen Jahr den achten Platz unter den zehn groessten PC-Lieferanten Amerikas einnahm, erhoeht durch den Kauf ihren Anteil (2,8 Prozent) am PC-Markt erheblich. Immerhin haelt Tandy gemeinsam mit Grid Systems 3,4 Prozent des US-PC- Marktes. Durch die zusammengelegten Aktivitaeten kann AST viertgroesster Mikroproduzent der USA werden und die Dell Computer Inc. von diesem Platz verdraengen. Entsprechend zuversichtlich gab sich der President und Chief Executive Officer der Kalifornier, Safi Qureshey: "Die Staerke von Tandy im Multimedia- und Pen- Geschaeft komplettiert unsere Produktlinie. Ausserdem ist die Ausweitung der Produktionskapazitaet fuer unser Streben nach mehr Marktanteil von grosser Bedeutung." Darueber hinaus eroeffne sich durch die Uebernahme die Moeglichkeit, ueber die 6600 Radio-Shack- Laeden AST-Rechner zu vertreiben, fuegte er hinzu.

Grid Systems, erst 1987 von Tandy uebernommen, koennte allerdings die bisher schnell und profitabel wachsende AST Corp. belasten. Das Unternehmen soll der "Financial Times" zufolge rote Zahlen schreiben und seine Expansionsplaene stark eingeschraenkt haben.