Karrierezentrum beleuchtet Bewerber-Rally

Assessment-Center: Eine harte Bewährungsprobe für Kandidaten

08.03.1991

MÜNCHEN (CW) - Bewebern steht häufig eine gefürchtete Bewährungsprobe bevor: das Assessment-Center. Im Karrierezentrum der COMPUTERWOCHE auf der CeBIT '91 in Hannover wollen Personalexperten hilfreiche Tips zur Bewältigung geben.

Wenn Bewerber die Einladung zu einem Assessment-Center (AC) erhalten, mischt sich oft Freude mit banger Erwartung. Denn nun wird es ernst. Dieses Beurteilungsverfahren hat nämlich seine eigene wettbewerbsspezifische Note: In der Gruppen-Session steht jeder gegen jeden.

Herzklopfen ist nicht angebracht

Interviews und Test, aber auch verschiedene praxistypische Übungen aus dem künftigen Arbeitsfeld sind von den Kandidaten zu bewältigen. Dazu gehört meist, den Postkorb oder eine Fallstudie zu bearbeiten oder sich bei einer Gruppendiskussion zu bewähren.

So sehr diese Tätigkeiten alle aus dem Arbeitsalltag gegriffen sein könnten - Zweck ihrer Bearbeitung ist es, Kandidaten auszuwählen oder auszusondern. Deren Verhalten in der Nachbildung unternehmens- und aufgabenspezifischer Situationen läßt sich nahezu eindeutig beobachten, registrieren und anschließend - mit Blick auf den vakanten Job - bewerten.

Frühere unzutreffende Beurteilungen in Zeugnissen können im AC wettgemacht, aber auch die allzu positive Darstellung in Selbstauskunft oder Anschreiben zurechtgerückt werden.

Personal-Fachleute notieren daher als Vorteile dieser Art von Beurteilung Transparenz, Verhaltensorientierung und Methodenvielfalt. Faire Noten versprechen auch die Mehrfachbeurteilung durch mindestens drei Personen sowie die praxisnahe Anforderungsbezogenheit.

Ziele bei der Bewerber-Rally, die sich längst bei vielen Großunternehmen durchgesetzt hat, können sein: die Auswahl externer wie interner Bewerber, Erkennen von Führungspotential oder auch die Analyse von Entwicklungsnotwendigkeiten.

Ist man in der Runde von zehn oder fünfzehn Mitbewerbern versammelt, sollte man sein Licht nicht unter den Scheffel stellen. Es geht beim Assessment-Center jedoch um mehr als nur um Ellenbogeneinsatz: jeder Bewerber kann für sich überprüfen, ob er mitbringt, was für den jeweiligen Job gefordert ist. Eine Absage bedeutet immerhin die Chance, Fehlendes dazuzulernen. Was, wird im Abschlußgespräch von qualifizierten AC-Leitern mitgeteilt.

Herzklopfen beim AC ist bestimmt nicht angebracht, läßt sich indes bekanntermaßen häufig nicht vermeiden. Wie Bewerber es allerdings reduzieren können, zeigen im Karrierezentrum der COMPUTERWOCHE unter dem Thema "Nadelöhr Assessment-Center" am 18. und 19. März 1991, Halle 22, Stand B 36/C 43, Personalexperten aus den Unternehmensberatung SCS Personalberatung GmbH, Hamburg, PA Consulting Group, Frankfurt/M, und Kienbaum Management Service GmbH aus Gummersbach.