Asia-Gerüchteküche: Oracle kauft chinesisches ERP

10.08.2006
"Reine Spekulation", sagt Oracle zu einem entsprechenden Bericht in China.

Oracle-Chef Larry Ellison ist immer für eine Überraschung gut. Sein jüngster Coup trägt den Vielflieger womöglich nach China, genauer zur Firma Kingdee International Software. Diese stellt ein ERP-System für den heimischen Markt her, der bekanntlich als vielversprechend gilt. Oracle werde Kingdee kaufen, hieß es gestern auf der chinesischen Website Sohu.com. Allerdings wurde die Nachricht von einer Oracle-Sprecherin in Singapur umgehend als "reine Spekulation" abgetan. Die Site berichtete von einem Kaufpreis in Höhe von 150 Millionen Dollar, davon 80 Millionen in bar. Quellen wurden indes nicht genannt.

Kingdee hat im vergangenen Geschäftsjahr umgerechnet 51,7 Millionen Euro umgesetzt und dabei einen Profit von sieben Millionen Euro erzielt. Die Stärken des ERP-Anbieters liegen laut Einschätzung der Marktforscher von IDC im Segment kleiner und mittlerer Unternehmen. Allerdings habe der Wettbewerbsdruck durch ausländische Softwarehäuser - etwa Oracle und SAP - zuletzt stark zugenommen. (ajf)