"Millennium" als Roadmap fuer die Anwender

Ascom Timeplex will Migration in Richtung ATM sicherstellen

19.01.1996

Ascom Timeplex wartete schon anlaesslich der Telecom '95 in Genf mit der Vorstellung von Millennium auf - einem ATM- Migrationsprogramm, das als unternehmensweite und skalierbare Architektur leitungs-, paket- und zellbasierten Datenverkehr an jeder beliebigen Stelle im Netzwerk verfuegbar machen soll. Zentrales Element von Millennium ist zunaechst der im Midrange- Bereich angesiedelte Backbone-Switch "Synchrony ST-1000", der wiederum (wie im uebrigen die gesamte gleichnamige Produktfamilie) Ascom Timeplex zufolge die wesentlichen Features fuer zukunftsorientiertes Networking bietet: Bandbreiten-Sharing und Frame-Switching inklusive ATM-Funktionalitaet vom Filial- ueber das Campus-Netz bis hin zum WAN.

Die Synchrony-Plattform wurde im vierten Quartal 1995 durch die ATM-Zugriffseinheit "Data Internodal Link" ergaenzt, die wiederum das erste konkrete Produktergebnis des Millennium-Programmes darstellt (siehe "Ascom schlaegt Bruecke zwischen Synchrony und ATM- Netzwerken", CW Nr. 42 vom 20. Oktober 1995, Seite 33). Bei Millennium selbst handelt es sich um eine, wie es bei Ascom Timeplex heisst, evolutionaere Strategie, mit der geswitchte "Link"- und "Synchrony"-Netzwerke (also die beiden verfuegbaren Internetworking-Plattformen der Company) in Richtung ATM ausgebaut werden koennen.

Das Programm, das den Ascom-Timeplex-Kunden als eine Art Roadmap bis zum Jahr 2000 und darueber hinaus dienen soll, sieht im ersten Halbjahr 1996 weitere ATM-Neuheiten vor. Den Anfang machte hier die "Sonet-OC3"-Schnittstelle, ein Transportknoten fuer breitbandige ATM-Dienste auf dem TX3/Super-Hub der Eidgenossen. Dieser Hub soll nun um ATM-Backbone-Switches mit umfassender Funktionalitaet ergaenzt werden.

Beim Innovationstempo an vorderster Front

Weiterer integraler Bestandteil von Millennium ist die Zusammenfuehrung der eigenen "Express-Switching"-Technologie (das Verfahren kann nach Angaben von Ascom Timeplex den Datenverkehr mit variablen und konstanten Bitraten in einem einzigen Uebertragungsmechanismus buendeln) mit ATM ueber eine knotenuebergreifende Verbindung, die unterschiedliche Verkehrsstroeme ueber eine einzige Leitung fuer Daten, Sprache und Video unterstuetzt.

Schluessel fuer die Einfuehrung neuer Services in vorhandenen Netzwerken ist vor allem eine verbindungsorientierte Architektur auf der Basis virtueller Verbindungen, hiess es bei einem Rueck- und Ausblick des fuer Deutschland zustaendigen Ascom-Timeplex-General- Managers John Adams. Das Unternehmen sieht sich, so seine Botschaft an die Fachpresse, trotz grosser Wettbewerber wie Cisco Systems und Bay Networks mehr und mehr als Taktgeber fuer das Innovationstempo im Internetworking. Adams woertlich: "Wir haben schon ueber Switching geredet, als andere noch das Routing zum Mass aller Dinge erklaert haben." Vom sich wieder einstellenden Erfolg der Company zeugen auch diverse Vorzeige- und Pilotprojekte - etwa ein ATM-Campus-Backbone in Grossbritannien, der in den naechsten Wochen in den offiziellen Betrieb gehen wird, oder die Mitwirkung am Aufbau eines 2-Mbit/s-Behoerdennetzes fuer Sprach- und Datenuebertragung in Rheinland-Pfalz unter der Generalunternehmerschaft der Telekom.