Neue Lösungen nach DSL-Verfahren

Ascend sieht Zukunft der Netze bei Paketvermittlung

10.10.1997

Glaubt man den Prognosen von Larry Jackson, Vice-President Europe bei Ascend, dann wird es bereits in fünf Jahren so sein, daß nur noch ein weltweites Datennetz existiert. Ein gesondertes Netz für die Übertragung von Sprache soll es dann nicht mehr geben - Telefonate werden in Form von digitalen Datenpaketen übertragen.

Um auf diesem Gebiet bereits jetzt strategische Positionen zu besetzen, hat Ascend seine "Multi-DSL"-Produktfamilie vorgestellt. Dazu gehört unter anderem die neue Generation des Verfahrens ISDN Digital Subscriber Line (ISDL) , das Sprach- und Faxdienste über ISDL erlaubt. Laut Ascend wird dabei analoge Telefonie und Fax über ein einzelnes Paar von Kupferkabeln mit einer Übertragungsrate von 128 Kbit/s möglich. Ein Wert, den der Hersteller unter Einsatz des Verfahrens Single Pair Digital Subscriber Line (SDSL) bis Jahresende sogar auf 768 Kbit/s erhöhen will.

Das Angebot dürfte vor allem für Telefongesellschaften, Internet Service Provider (ISPs) und private Access-Provider von Interesse sein. Vor allem letztere könnten somit ihren Kunden nicht nur schnelleren Datentransport, sondern auch Telefonie- und Faxdienste bieten. Ein erster Schritt in Richtung der von Ascend erwarteten Umgestaltung der Netzlandschaft wäre somit verfolgt.

Ein weiteres Produkt der Multi-DSL-Familie stellt die neuen Rate-Adaptive-Digital-Subscriber-Line-(RADSL-)Karte für den Weitverkehrzugangs-Switch "Max TNT" dar. Mit den Modulen lassen sich Daten über Entfernungen von bis zu drei Kilometern mit 1 Mbit/s senden und mit 7 Mbit/s empfangen. Die Anbindung an das Kunden-LAN erfolgt dabei über die Router-basierte Lösung "DSL-pipe-C". Die Komponenten sollen die Übertragungsraten je nach Länge und Qualität der benutzten Leitung verbessern, wodurch sie besonders für Telearbeiter von Interesse sein dürften und überall dort, wo schlechte Telefonkabel zur Verfügung stehen.