IBM plant Mainframe-Technik für Cluster

AS/400-Anwender beklagen den langwierigen Recovery-Prozeß

04.07.1997

Bill Zeitler, Chef der AS/400-Abteilung, mußte sich auf der "AS/400 Environment Conference" in Dallas Klagen von Anwendern über die mangelhaften Wiederherstellmechanismen der Mittelklasse-Maschine anhören. Zwar wurde ihr generell eine bessere Robustheit bescheinigt, als sie Unix- oder NT-Server besitzen, "aber wenn sie einmal ausfällt, dann dauert der Recovery-Prozeß normalerweise sehr lange", erklärte Donna Scott, Analystin der Gartner Group.

IBM gelobte in Dallas Besserung. So ist geplant, die Arbeitsabläufe innerhalb der Maschine so zu vereinfachen, daß die Zeit für das Recovery um bis zu 60 Prozent reduziert wird. Da viele Unternehmen auch während der Wartungsarbeiten nicht auf ihren Rechner verzichten wollen, sollen die Möglichkeiten zum Aufbau eines AS/400-Clusters verbessert werden.

Zeitler versprach, eine entsprechende Infrastruktur bereitzustellen und im Betriebssystem OS/400 die Cluster-Fähigkeiten zu implementieren. Gedacht ist an eine Architektur ähnlich der Parallel-Sysplex-Technik, die IBM für die Mainframes verwendet. Damit würden die Arbeitsprozesse im Cluster auf die Einzelrechner verteilt und nicht wie bisher nur eine Spiegelung der Rechner erreicht.

Im Parallel-Sysplex-Verbund müssen die Programme parallelisiert werden, wenn die Leistungsfähigkeit voll genutzt werden soll. Zeitler versprach, daß AS/400-Anwender davon verschont bleiben: "Jedes kommende Cluster-Schema wird so eingerichtet, daß die Applikationen nicht verändert werden müssen."

Die Gartner Group schätzt, daß der Markt für AS/400-Cluster in den kommenden zwei Jahren um mindestens 75 Prozent wachsen wird.