Meßdatenerfassung und -auswertung in einem Arbeitsgang:

Array-Prozessor macht VAX echtzeitfähig

25.11.1988

MÜNCHEN (CW) - Mit Array-Prozessoren des amerikanischen Herstellers CSPI rüstet das Ingenieurbüro für Rechneranwendungen (IFR), München, sein Real-Time-Analyse-System (RTA) aus. Damit kann die Auswertung von Meßdaten schon während der Versuchsphase erfolgen.

Das seit fünf Jahren bestehende Münchener Unternehmen entwickelt Systeme zur Prozeßdatenverarbeitung. Der Array-Prozessor MAP 4000 des amerikanischen Herstellers steigert in einem solchen System die Leistungsfähigkeit einer MicroVax II nach Angaben des Unternehmens um das 700fache der Standard-Rechenleistung.

Bislang mußte zur Meßdatenerfassung und -verarbeitung ein relativ hoher Aufwand betrieben werden. Konventionelle Verfahren laufen überwiegend in zwei Stufen ab. Im ersten Schritt erfolgt die Erfassung und Speicherung der gemessenen Werte und in einem zweiten Schritt die Auswertung der Datenmengen. Dazwischen liegen in der Regel lange Wartezeiten, so daß erst relativ spät auf Ergebnisse reagiert und der Versuchsablauf modifiziert werden kann.

Durch den Einsatz von Array-Prozessoren in Echtzeit-Anwendungen können Meßdaten während der Versuchsphase ausgewertet werden. Bei dem vom IFR angebotenen Real-Time-Analyse-System (RTA) werden einzelne Meßdatenkanäle ausgewählt und der direkten Auswertung zugeführt. Die übrigen Meßdatenkanäle führen, wie gehabt, zu den Speichermedien.

IFR setzt als Basis-Rechner für das RTA-System die MicroVAX von Digital-Equipment ein. Wolfgang Dittberner, Geschäftsführer des IFR, erklärte, daß das DEC-Betriebssystem VMS sich hervorragend für die Programmierung von Auswertungs-Routinen eigne und die VAX überdies ausbaufähig sei. Der Single-Board-Array-Prozessor des amerikanischen Herstellers CSPI könne direkt in den VAX-VME-Bus eingesteckt werden.