Number-Cruncher mit 32 Bit Datenwortlänge:

Array-Prozessor beschleunigt Cyber

12.09.1986

MÜNCHEN (CWN) - Einen 32-Bit-Array-Prozessor als Zusatzgerät für seine Superminis und Mainframes hat der Mainframe-Produzent Control Data Corporation (CDC) vorgestellt. Der Prozessor soll die Leistung der Computer bei rechenintensiven Anwendungen wie Simulation und seismischer Bild- und Signalverarbeitung erhöhen.

Nach den Spezifikationen des Anbieters führt der Map V bis zu 100 Millionen Fließkommaoperationen (Megaflops) pro Sekunde durch und erreicht I/O-Transferraten von maximal 100 Megabyte je Sekunde. Der Prozessor, der zusammen mit den im mittleren Leistungsbereich rangierenden Cyber-180-Typen 840A, 850A, 860A und 870A sowie mit den Hochleistungsmodellen 990E und 995E einsetzbar ist, wurde entwickelt, um Anwendern einen Supercomputer vergleichbarer Leistung zu einem Bruchteil der Kosten zur Verfügung zu stellen.

Martin Ferrante, Marketingleiter für Array- und Parallelprozessorsysteme, erläuterte, der Map V könne zur Beschleunigung einer ganzen Reihe von Anwendungen bei der seismischen Forschung in der Erdöl-Exploration, der medizinischen Bildverarbeitung, Sprachanalyse, Radarauswertung, Strömungssimulation, Matrixmanipulation und bei der schnellen Fourier-Transformation benutzt werden.

Durch die Datenübertragungsrate von bis zu 100 Megabyte pro Sekunde erhofft sich der Rechnerhersteller die Beseitigung des bei vergleichbaren Systemen bestehenden Flaschenhalses. Laut CDC verringert dieser bei Maschinen des Wettbewerbs mit Transferraten zwischen ein und drei Megabyte je Sekunde die Effektivität von Array-Prozessoren.

Im Map V sind parallele, pipelineartig hintereinandergeschaltete Prozessoren in einer Architektur miteinander kombiniert, welche Multitasking ebenso unterstützt wie mehrfache Hostverbindungen in Umgebungen aus Maschinen unterschiedlicher Hersteller.

Das Unternehmen entschied sich, einen 32-Bit-Prozessor anstelle eines in diesem Markt üblichen 64-Bit-Prozessors anzubieten, weil die Simulationen und Verarbeitungsprobleme, die mit dem Map V angepeilt werden, laut CDC keine Verarbeitung von 64-Bit-Daten erfordern.

Laut Auskunft der deutschen CDC-Niederlassung in Frankfurt ist der Map V ab sofort auch auf dem deutschen Markt lieferbar. Der Preis liegt konfigurationsabhängig bei etwa einer Million Mark.