Armdrücken im Highend-Router-Markt

07.12.2004
Juniper schaltet Router mit "TX-Matrix" zusammen. Cisco baut "CRS-1"-Reihe aus.

Der Kampf um das lukrative Carrier- und Service-Provider-Geschäft geht in eine neue Runde. Mit "TX Matrix" hat Juniper Networks eine Technik vorgestellt, die diese Anwender in die Lage versetzen soll, mehrere Core-Router aus Junipers "T"-Serie zu einer leistungsstarken logischen Einheit zusammenzuschalten. Vier über Glasfaserleitungen mit TX-Matrix verbundene Geräte des Flaggschiffs "T640" kommen dann auf eine Gesamttransfergeschwindigkeit von 2,5 Tbit/s. Laut Juniper beträgt der Datendurchsatz dabei bis zu drei Milliarden Packets pro Sekunde. Die Geräte dürfen bis zu 100 Meter voneinander entfernt platziert sein.

Cisco zieht nach

T-Com, die Festnetzsparte der Deutschen Telekom, hat die auf dem Router-Betriebssystem "Junos" basierende Hochleistungsplattform im Betastadium getestet und hält sie nach Angaben eines Sprechers für geeignet, das Netz des Carriers nach Bedarf zu skalieren. Ein einzelnes TX-Matrix-Chassis kostet 175 000 Dollar, bei vollem Ausbau beläuft sich der Preis auf rund eine Million Dollar.

Mit der Ankündigung reagiert Juniper auf die Vorstellung der modularen Lösung "Carrier Routing System CRS-1" durch den Rivalen Cisco im Mai dieses Jahres. Dieses soll sich dem Hersteller zufolge so zusammenschalten lassen, dass Transferraten von bis zu 92 Tbit/s möglich sind. Cisco zog jedoch gleich nach und präsentierte im Gegenzug Carrier und Service-Provider, die sich für den Einsatz des CRS-1 entschieden haben, darunter Telecom Italia und Softbank BB Corp. Außerdem stellte der Netzprimus eine "kleine" Version seines Systems mit acht Slots vor, die 640 Gbit/s schafft. Deren Preis liegt bei 225000 Dollar.

Darüber hinaus hat Cisco eine strategische Allianz mit dem Hersteller Fujitsu bekannt gegeben. Beide Unternehmen wollen in Zukunft gemeinsam Produkte im Bereich hochpreisiger Router und Switches für den japanischen Markt entwickeln und vermarkten. Cisco hofft, auf diese Weise Funktionen ergänzen zu können, die ihm den Markt der japanischen Service-Provider und Großunternehmen erschließen helfen. (ave)