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ARM plant Sicherheitserweiterungen für CPU-Kern

27.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - ARM entwickelt Prozessoren, die um spezielle Sicherheits-Chips erweitert sind. Demnach sollen CPUs für Handys und PDAs (Personal Digital Assistants) ab 2004 geschützte Bereiche enthalten, in denen Anwender zum Beispiel Authentifizierungsinformationen verschlüsselt ablegen können. Die "TrustZone" genannte Technologie bietet außerdem einen abgeschotteten Bereich, in dem sichere Anwendungen parallel zu unsicheren Applikationen ausgeführt werden. Die Sicherheitsrichtlinien dazu kommen entweder vom Hersteller oder werden durch das Betriebssystem vorgegeben. Entsprechende Applikationen werden durch ein spezielles Bit kodiert. Als Beispiele für zu schützende Anwendungen nennt der Hersteller Online-Banking, E-Mail und den Zugriff auf Unternehmensapplikationen.

Auch das Betriebssystem von UMTS-Handys, Smartphones und PDAs soll in TrustZone abgelegt werden. Dadurch werde bei jedem Einschalten des Geräts sichergestellt, dass das System ohne Viren und frei von Hacker-Zugriffen gestartet wird. Ähnliche Prozessorerweiterungen werden auch von anderen Chipherstellern wie Intel, Via Technologies und Transmeta entwickelt. Auf der Softwareseite steht zum Beispiel Microsoft mit NGSCB (Next Generation Secure Computing Base), Codename "Palladium", in den Startlöchern (Computerwoche online berichtete).

Kritiker befürchten, dass die Chips durch das Aufsetzen von DRM-Lösungen (Digital Rights Management) zu Systemen ausgebaut werden könnten, die dem Anwender die Kontrolle über seine Daten entziehen. Man lege lediglich ein Chip-Design vor und stelle sicher, dass es zu verschiedenen Betriebssystemen kompatibel ist, entgegnete Mary Inglis, Director of Operating Systems and Alliances bei ARM. Wie die neue Technologie genutzt werde, müsse erst definiert werden. (lex)