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ARD beanstandet Kachelmanns Internet-Seiten

13.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die ARD wird in den von Jörg Kachelmann produzierten Wettersendungen bis auf weiteres nicht mehr die Internet-Adressen von Kachelmanns Firma Meteomedia einblenden. Sowohl die Adresse www.kachelmann-wetter.de als auch www.unwetterzentrale.de gingen über die bloße Programmbegleitung hinaus und enthielten kommerzielle Elemente. In beiden Fällen wurde Meteomedia aufgefordert, die Internet-Seiten entsprechend zu ändern. Solange dies nicht geschehen sei, werde die ARD die Adressen nicht mehr einblenden. Der Westdeutsche Rundfunk, dessen Tochtergesellschaft WDR mediagroup an Kachelmanns Produktions AG beteiligt ist, kündigte ebenfalls Aufklärung an. Kachelmann war am Wochenende für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Die Nachprüfung sei durch eine Anfrage des Nachrichtenmagazins "Focus" ausgelöst worden, teilte die ARD mit. Sie habe ergeben, dass der Inhalt der Website www.kachelmann-wetter.de "über das zulässige Maß einer inhaltlich weiterführenden, programmbegleitenden Homepage hinausgeht". Dies gelte sowohl für Links zu kommerziellen Dritten als auch für die Möglichkeit, meteorologische Gutachten gegen Entgelt erstellen zu lassen.

Die Website www.unwetterzentrale.de sei zwar eine programmbegleitende Homepage, die den Zuschauer über Unwetterwarnungen in seiner näheren Umgebung informieren soll. Über das zulässige Maß hinaus gingen jedoch "Verlinkungen zu kommerziellen Dritten und die Möglichkeit, im erweiterten Nutzungsbereich im Internet für Krisenstäbe, Feuerwehrbehörden und Firmen Abos mit Unwetterwarnungen gegen Entgelt zu erwerben".

Laut "Focus" ist die WDR mediagroup zu 16 Prozent bei Kachelmann beteiligt. "Der WDR wird darauf achten, dass in dieser Sache nichts Unzulässiges geschieht und den Vorgang weiter scharf beobachten. Zusammen mit allen Beteiligten läuft bereits eine intensive Prüfung", erklärte der WDR am Sonntag in Köln. (dpa/tc)