Arcor will DSL-Alleingang der Telekom stoppen

16.10.2006
Arcor hat bei der Bundesnetzagentur beantragt, die VDSL-Infrastruktur mitbenutzen zu können.

Entsprechende Anträge prüfen auch andere Wettbewerber der Telekom, so teilt der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) mit. Der Verband habe mehrmals versucht, die Telekom ohne Unterstützung des Regulierers zur Zusammenarbeit zu bewegen - erfolglos. Die Telekom-Konkurrenten befürchten, beim Endkundenzugang im Zukunftsmarkt "Triple Play" benachteiligt zu werden. Dabei geht es vor allem um die fehlende Möglichkeit, Breitbandangebote mit 25, 50 oder mehr Mbit/s möglichst nah am Kunden ins Netz einzuspeisen.

Gegenwärtig sei es für Wettbewerber nicht möglich, die von der Telekom für VDSL ausgebauten und betriebenen Kabelverzweiger am Straßenrand (KVZ) mitzunutzen, um darin eigene VDSL-Technik unterzubringen, erklärte der Breko in einer Stellungnahme. Auch gebe es keine generelle Möglichkeit für Wettbewerber, diese VDSL-KVZ über eine Mitnutzung von Telekom-Kabelleerrohren oder freie Telekom-Glasfasern effizient zu erschließen. Dies sei aber erforderlich, da die Grabung neuer Kabeltrassen zur Anbindung dieser VDSL-KVZ in höchstem Maße ineffizient und wirtschaftlich untragbar sei.

Breko-Geschäftsführer Rainer Lüddemann wies darauf hin, dass die Verbandsmitglieder eine angemessene finanzielle Beteilung am Ausbau anböten. Die notwendige Bereitschaft zur Zusammenarbeit könne auf der anderen Seite aber offensichtlich nur durch den Regulierer geweckt werden. (mb)