Schweden wollen im nächsten Jahr Break-even-point erreichen:

"Arco" verkauft Anteil an Ericsson-Tochter

13.12.1985

STOCKHOLM (CW) - Die Atlantic Richfield Co. (Arco) wird ihren 50prozentigen Anteil an der Ericsson Inc. der schwedischen Fernmeldefirmengruppe LM Ericsson zum 31. Dezember dieses Jahres zurückgeben. Dies sieht ein jetzt geschlossener Vertrag zwischen beiden Unternehmen vor. Gleichzeitig verkaufte Ericsson seine australische Beteiligung an Pirelli.

Bei der amerikanischen Ericsson Inc., ehemals Anaconda-Ericsson, handelt es sich um ein 1980 gegründetes Joint-venture. In diesem Gemeinschaftsunternehmen wurden die Anteile der früheren Anaconda Wire & Cable Co., einer Tochter der Atlantic-Richfield, mit Anteilen Ericssons in den USA, Mexikos und Südamerikas sowie Fernmeldetechnologien und -erzeugnissen aus Schweden zusammengefaßt.

In der Übernahme, dessen Preis von 42 Millionen Dollar durch ein festverzinsliches Darlehen mit siebenjähriger Laufzeit gedeckt ist, sieht Ericsson den Ausbau der eigenen Präsenz im amerikanischen Fernmeldemarkt auszubauen. Die Arco bleibt nach dem Abkommen auch weiterhin im Vorstand der Ericsson Inc. vertreten.

Die Gesamtumsätze der Ericsson Inc. beliefen sich in 1984 auf rund 500 Millionen Dollar. In den ersten neun Monaten dieses Geschäftsjahres allerdings gingen die Umsätze um 16 Prozent zurück, im dritten Quartal allein um 35 Prozent. Eine Folge des PC-Desasters der Schweden in den USA, befinden Insider.

Noch schlechter sah es für Ericsson in der Gewinn- und Verlustrechnung aus: Im ersten Dreivierteljahr 1985 belief sich der Verlustanteil der Schweden an Ericsson Inc. auf 225 Millionen Schwedenkronen (28,6 Millionen Dollar). Analysten rechnen nicht damit, daß die US-Aktivitäten der nordischen Telekommunikations-Gesellschaft vor 1988 einen Gewinn abwerfen.

Eine gegenteilige Auffassung vertritt Ericssons Vorstandsvorsitzender Bjoern Svedberg. Er glaubt, daß die US-Dependance schon im kommenden Jahr den Break-even-point erreichen wird. Als Grund für seine Prognose führte er das aufgegebene PC-Geschäft sowie die Kürzung von 600 Arbeitsplätzen an. Ferner soll das Produktspektrum ausgebaut werden.

Darüber hinaus hat Ericsson seine australischen Aktivitäten eingeschränkt: Die italienische Reifen- und Kabelgruppe Pirelli hat jetzt den 50-Prozent-Anteil von Ericsson an dem 1979 gegründeten Joint-venture Pirelli Ericsson Cables Ltd. in Sydney gekauft. Damit übt die Kabeltochter von Pirelli, Societé Internationale Pirelli S. A., die hundertprozentige Kontrolle über das einstige Gemeinschaftsunternehmen aus. Die Australier stellen Kabel für Telekommunikation her und erzielten 1984 einen Gewinn von umgerechnet 3,4 Millionen US-Dollar. Der Umsatz belief sich auf 37,9 Millionen amerikanische Dollar.