Dekra Akademie wertet Stellenanzeigen aus

Arbeitsplatzgarantie für C- und Java-Freaks

15.05.1998

Die Marktforscher untersuchten die Jobofferten aus fünf Tageszeitungen und zwei IT-Blättern, darunter die COMPUTERWOCHE, und verglichen sie mit den Ergebnissen des Vorjahres. Das Ergebnis stellten sie vorab der CW zur Verfügung. Insgesamt zählte die Akademie 25 157 Inserate, was gegenüber 1997 ein Plus von 22 Prozent bedeutet. Viel spektakulärer stieg indes die Anzahl der Offerten mit Computerbezug. In 11029 Stellenangeboten, das entspricht 43,8 Prozent der Gesamtstichprobe, setzten die Arbeitgeber IT-Know-how voraus. Im Vorjahr waren es insgesamt 6543 Offerten, und der IT-Anteil lag bei nur 31,7 Prozent.

Im Gegensatz zu anderen Auswertern konzentriert sich der schwäbische Bildungsträger nicht auf Berufsbezeichnungen, die gerade in der IT-Branche oft für Verwirrung sorgen, sondern auf gefragtes Know-how.

So wurden in fast jedem dritten IT-Inserat Kenntnisse über Systemsoftware verlangt, wobei Unix am häufigsten gewünscht wurde (plus 86,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Auf 586 fast verdoppelt haben sich die Nennungen zu Systemen der IBM-Familie. Hier machen sich wohl die Anstrengungen zur Jahr-2000-Umstellung und zum Euro bemerkbar.

Bei Netz-Betriebssystemen wird der Abstand von Windows NT zu Novell immer größer. Während das Microsoft-Produkt mit 949 Nennungen ein Plus von 80 Prozent und damit einen Anteil von 61 Prozent erreichte, stagniert die Netware-Konkurrenz bei einem Wert unter 20 Prozent.

Eine Renaissance erleben die Programmiersprachen. Fanden sich 1997 noch 1970 Einträge dazu, so waren es in diesem Frühjahr 4388 (+ 123 Prozent). Den größten Sprung nach vorne verzeichnet Java mit 486 Nennungen, was gegenüber dem Vorjahr eine Vervierfachung bedeutet. Am meisten gefragt ist eindeutig C in all seinen Varianten mit einem Anteil von 28 Prozent, Java kommt auf elf Prozent, es folgen Cobol mit acht Prozent und SAPs Abap 4 mit sechs Prozent Anteil. Die Nachfrage nach Cobol- und Assembler-Wissen hat sich verdoppelt.

Bei der betriebswirtschaftlichen Software baut SAP seine marktbeherrschende Position in einem rasanten Tempo aus. War im vergangenen Jahr in 830 Offerten von SAP-Kenntnissen die Rede, so stieg die Zahl in diesem Jahr auf 1824. Fast drei Viertel der Angaben zu betriebswirtschaftlicher Software beziehen sich auf die Produkte der Walldorfer, wobei die Hälfte auf R/3 entfällt.

Das gleiche gilt für Microsofts "Office"-Paket, das in der Rubrik Standardsoftware Bürokommunikation einen Anteil von über 90 Prozent erreicht. Hier haben sich die Nennungen verdreifacht.

Der aktuelle Boom rund um das Internet schlägt sich auch in den Stellenanzeigen nieder. 1294mal wurde ganz allgemein Know-how zu Internet-Technologien verlangt, das bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 150 Prozent. Dabei haben Techniken wie Active X oder Corba gegenüber den eher traditionellen wie E-Mail oder File Transfer Protocol (FTP) deutlich zugelegt.