Arbeitsplatz-Orientierung und Benutzernähe - mehr als Schlagworte

17.12.1976

DORTMUND - "Arbeitsplatz-Orientierung und Benutzernähe gelten als charakteristische Merkmale der Mittleren Datentechnik. Sie unterscheiden die MDT von der Stapelverarbeitung per Großcomputer", erklärte Professor Dr. Wolffried Stucky vom Institut für Angewandte Informatik der Universität Karlsruhe anläßlich der Einweihung des neuen "Kienzle-Computer-Zentrums" Dortmund, das beide Dortmunder Tochtergesellschaften der Kienzle Apparate GmbH (Kienzle Datensysteme KG und Kienzle Rheinapp GmbH) unter einem Dach vereint.

Der MDT-Spezialist vertrat die Ansicht, daß hardware-technische Neuerungen (Bildschirm, Externspeicher, Peripheriegeräte, CPU-Bausteine) und Software-Entwicklungen (höhere Programmiersprachen, Programmiermethodiken wie normierte Programmierung oder Programmgenerierung) Auswirkungen auf die unterschiedlichen Benutzerklassen haben - vom Sachbearbeiter über den Anwendungsprogrammierer bis hin zum Manager.

"Die Miniaturisierung der Bauelemente und die räumliche Konzentration der Schaltelemente gestatten eine wirtschaftliche Verbindung mit anderen Techniken: Die Datenverarbeitung geht direkt an den Arbeitsplatz", erklärte Stucky. Es sei deshalb nur verständlich, daß man heute von "benutzer-orientierten" Systemen spricht, "die nicht nur Erstanwendern, sondern auch Großkunden interessante Alternativen bieten".

Diese Entwicklungen führten - wie der Karlsruher Professor konstatierte - zu Änderungen in der Datenverarbeitungs-Philosophie, so daß der Dezentralisierungstrend in der EDV, der in der Praxis zunehmend erkannt werde und dem auch zuständige staatliche Behörden uneingeschränkte Aufmerksamkeit schenkten, das beherrschende Thema der gegenwärtigen Diskussion geworden sei. ob