BfA-Zahlen der beiden letzten Jahre belegen starke Konjunkturabhängigkeit der DV-Jobs:

Arbeitsmarktkrise auch im DV-Sektor sichtbar

19.02.1982

NÜRNBERG (bi) - Die Anstiegskurve der Arbeitslosenzahlen insgesamt und die der Arbeitslosen aus dem EDV-Bereich unterscheiden sich nur unwesentlich. Jetzt erst wurden die absoluten Zahlen aus der DV für den Zeitpunkt September 1981 von der Bundesanstalt für Arbeit (BfA), Nürnberg, veröffentlicht. Die Summe der beschäftigungslosen Datenverarbeitungsfachleute im Herbst vergangenen Jahres betrug 2238. Zwei Jahre früher waren es nur 1292.

Unter den Kennziffern der BfA-Statistiken verbergen sich die Bezeichnungen: Systemanalytiker, Systemprogrammierer, DV-Kaufleute, Programmierer, Operatoren, Tabellierer und andere DV-Fachleute. Erfaßt werden in der zugrunde liegenden Tabelle alle DV-Leute von solchen mit einer Lehre bis zu Hochschulabgängern oder auch ohne abgeschlossene Ausbildung.

Auffallend gering ist der Anstieg bei den Abgängern der Fachhochschulen; ihre Zahl stieg im betrachteten Zeitraum (79 bis 81) von nur 56 auf nur 97. Besonders hoch ist die Rate der Hochschulabsolventen: von 73 schnellte sie auf 215 herauf. Den Löwenanteil jedoch machen die Leute aus, die nur eine Lehre hinter sich haben. Sie bildeten mit 581 auch 1979 schon die größte Gruppe, für September 81 lautet ihre Zahl 1006.

Die meisten DV-Arbeitslosen sind entweder ein bis drei Monate (79: 378; 81: 644) oder drei Monate bis zu einem halben Jahr (79: 262; 81: 518) erwerbslos. Bis zu einem Jahr lang ohne feste Anstellung blieben immerhin 461 im Vergleich zu 253, die im Herbst 1979 wieder eine Stelle fanden. Nur unwesentlich erhöht hat sich die Zahl derer, die zwei Jahre und mehr ihre Versicherungsleistung beziehungsweise Arbeitslosenhilfe bezogen haben, sie stieg von 73 auf 85.

Bei den Systemanalytikern wa(..) im September 1979 114 Leute ohne Arbeit, im Herbst 81 immerhin schon 236; für Systemprogrammierer sieht das so aus: von 31 auf 66 Arbeitslose gestiegen; weniger als verdoppelt haben sich die suchenden DV-Kaufleute: von 134 auf 235; die beschäftigungslosen Programmierer wuchsen von 299 auf 569 an, die Operatoren von 382 auf 600, die Lochkartenfachleute hatten nur 16 Leerstellen zu melden im Gegensatz zu 54 1979. Bei den anderen Datenverarbeitungsfachleuten rutschte die Zahl von 278 auf 516 hoch.