Die Anzahl der joblosen EDV-Fachleute schrumpft und die Dauer der Arbeitslosigkeit nimmt zu:

Arbeitslose DV-Profis haben Qualifikationsprobleme

12.10.1979

NÜRNBERG - Einmal mehr signalisiert die neueste Statistik der Bundesanstalt für Arbeit, die für Mai 1979 erarbeitet wurde, daß DV-Fachleute auf dem bundesdeutschen Arbeitsmarkt mit der Lupe gesucht werden müssen: Die Arbeitslosenzahl hat sich erneut von 1546 um 223 auf 1323 reduziert - damit sind 0,33 Prozent der etwa 400 000 deutschen Datenverarbeiter ohne Job. Fest steht: Je qualifizierter die Tätigkeit und je qualifizierter die Ausbildung. desto unwahrscheinlicher haben DV-Spezialisten Arbeitslosigkeit zu fürchten.

Bemerkenswert ist, daß selbst die "überholten" Lochkartenfachleute und Tabellierer nur noch zu einem geringen Teil die Nürnberger Statistik bevölkern, während der Abbau bei Programmierern und bei Operatoren sich nur langsam vollzieht. Gefährdet sind - auch angesichts immer höherer fachlicher Anforderungen - in der Datenverarbeitung Mitarbeiter, die sich ihre Kenntnisse in einer Lehre erworben haben, und solche, die ihre Ausbildung nicht abgeschlossen haben. Seit Jahren haben bei dem Analyse-Merkmal "Ausbildung" Fachhochschul-Absolventen - noch vor Hochschulabsolventen - die größten Arbeitsplatz-Chancen.

Die insgesamt guten Beschäftigungschancen auf dem DV-Markt bringen allerdings für die EDV-Spezialisten, die arbeitslos werden, auch das Risiko mit sich, länger arbeitslos zu bleiben, weil die Selektion genauer erfolgt und Arbeitgeber tiefer auf die Gründe eingehen, die zur Kündigung geführt haben.