Arbeitgeber halten wenig vom Bachelor

03.03.2004
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

 

Im Prinzip steht jeder Hochschule frei, wie sie ihre Bachelor- und Master-Studiengänge gestaltet. Ob sie mit ihrem Konzept auch die Bedürfnisse der Wirtschaft trifft, wird sich noch zeigen. Bisher vermissen viele Unternehmen jedoch die Transparenz im neuen System, bestätigt Stephan Pfisterer, Bitkom-Referent für Bildung und Personal. Der Branchenverband ist auch in die Arbeit der Akkreditierungsagentur ASIIN eingebunden. Pfisterer hofft aber, dass die mangelnde Transparenz nur eine Begleiterscheinung der Umstellungsphase ist und mittelfristig die Vorteile der gestuften Abschlüsse greifen werden.

 

Gerade in der IT-Branche würden sich viele praxisorientierte Tätigkeiten ergeben, für die sich Bachelor-Absolventen eigneten: Ein Beispiel sei die anspruchsvolle Systemadministration. "Für das Protokoll-Management, die Tool-Installation oder den Aufbau einer Firewall braucht man jemanden, der mit einer Client-Server-Architektur umgehen kann, und nicht unbedingt einen Diplominformatiker, der das abstrakte Denken beherrscht." Allerdings gilt es auch, die neuen Bachelor-Absolventen gegenüber den Fachinformatikern und Systemintegratoren abzugrenzen, die eine dreijährige Berufsausbildung abgeschlossen haben und sich ebenso für die praxisorientierteren Tätigkeiten empfehlen. Doch das ist nur eine von vielen offenen Fragen, die im Zuge der Umstellung von Diplom- auf die angelsächsischen Abschlüsse noch geklärt werden müssen.

 

Bachelor und Master