Ratgeber

Arbeiten mit SharePoint 2010

04.10.2011
Von Boris Ovcak

Überraschend konsequente Weiterentwicklung

Skizzierte Bill Gates bereits im Jahr 2005 das Bild von SharePoint im Zentrum der Zusammenarbeit der so genannten Information Worker, so fehlte in der 2007er Version noch der in der Praxis an verschiedenen Stellen erforderliche Reifegrad - weniger hinsichtlich der Stabilität der Lösung, sondern vielmehr in zahlreichen funktionellen Details. Beispielsweise war bereits eine durchaus mächtige Volltextsuche vorhanden - die Anpassung von Suchparametern wie dem Dokumententyp sowie die Aufbereitung der Suchergebnisse wurden aber nur durch programmierte Erweiterung möglich.

Diese Schwächen hat man nun aufgegriffen. Wie überraschend konsequent Microsoft dabei bestehende Ideen umsetzt, zeigt der Blick auf die Akquisitionen der letzten Jahre, deren Produkte nun in SharePoint 2010 erstmals vollständig und für ein stimmiges Zusammenspiel integriert sind. Dabei wurden die stärksten Komponenten der zugekauften Techniken erst aus- und anschließend in die SharePoint-Plattform wieder eingebaut. Hier einige Beispiele:

  • Groove: Im Jahr 2005 sorgte die Übernahme teilweise noch für Verwunderung, da nun neben SharePoint eine weitere Kollaborationsplattform ins Portfolio kam. Heute ist Groove als "SharePoint Workspace" elementarer Bestandteil und übernimmt die Funktion, die es schon immer am besten konnte: Web-basierende Daten offline verfügbar zu machen.

  • ProClarity: 2006 erworben, bildete die Technik Microsofts Einstieg in den Highend-Bereich von Business Intelligence. Heute sind die hieraus hervorgegangenen "Performance Point Services" die Basis zur professionellen Datenaufbereitung und interaktiven Datenanalyse mit SharePoint 2010.

  • FAST: Mit dem Erwerb im Jahr 2008 sicherte sich Microsoft eine der modernsten Suchtechniken, die jetzt in SharePoint 2010 bislang dringend vermisste Funktionen wie Wildcard-Search und interaktive, schrittweise Verfeinerung von Suchergebnissen bereitstellt.