Arbeiten auf der Überholspur

30.06.2008
Die schnelle Welt der Softwarelösungen verlangt von IT-Spezialisten die Bereitschaft, sich permanent zu qualifizieren und up to date zu sein, wie das Beispiel Cirquent zeigt.

Anforderungen an Unternehmenssoftware sind vielfältig. Sie soll zukunftssicher sein, sämtliche Geschäftsprozesse unterstützen, durch Standardisierung die Effizienz steigern, flexibel erweiterbar sein und vieles mehr. Thomas Mauerberger, bei Cirquent, der früheren Softlab Group, als Senior Solution Architect tätig, fügt hinzu: "Ein gutes Beispiel sind die Lösungen von SAP, die sich in den vergangenen Jahren als Standard durchgesetzt haben. Durch sie sind viele Eigenentwicklungen sukzessive abgelöst worden." Heute bildeten die SAP-Lösungen vielerorts das Rückgrat der Unternehmens-IT. Mauerberger hält die Möglichkeiten moderner SAP-Lösungen bei weitem noch nicht für ausgeschöpft. Da in vielen Cirquent-Projekten die Walldorfer Software eine zentrale Rolle in der Systemlandschaft spiele, sind laut Mauerberger IT-Berater mit übergreifenden SAP-Kenntnissen besonders wertvoll: "Vor allem verlangt die schnelle Welt der Softwarelösungen von den IT-Spezialisten, sich permanent zu qualifizieren und mit ihrem Wissen auf dem Laufenden zu sein."

Aber auch das Internet spielt nach seiner Erfahrung für die Softwareentwicklung eine wichtige Rolle. Schließlich erlaube es den Anwendern, ähnlich wie die IT-Systeme verschiedener Unternehmen miteinander zu kommunizieren. Die neuen Vernetzungsmöglichkeiten erforderten komplexe Integrationsleistungen. Mauerberger: "Die richtige Abstimmung und Verknüpfung mehrerer Softwarekomponenten ist sehr aufwändig. Um hier erfolgreich zu agieren und hochwertige Lösungen zu entwickeln, müssen die Softwarespezialisten neben ihren technologischen Skills auch Beratungskompetenz zeigen." Des Weiteren sollten sie mit einem gewissen Maß an Phantasie ausgestattet sein. Der Cirquent-Mann: "Da in der virtuellen Welt die Gesprächspartner am anderen Ende der Welt sitzen, muss der hiesige Softwareprofi erahnen, was alles passieren kann. Nur wer in verteilten Systemen denkt, weiß, dass entfernte Systeme anders reagieren können."

Mehr Konzept- und weniger Realisierungsarbeit

Für Mauerberger steht fest, dass in der Welt der Software die kleinen prozessorientierten Systeme das Rennen machen und der Trend in Richtung Services nicht aufzuhalten ist: "Dafür benötigen die Softwarefachleute die entsprechende Flexibilität sowie die Fähigkeit zu assoziieren." Darüber hinaus werde es einen höheren Konzept- und einen geringeren Realisierungsanteil geben. Eine große Herausforderung stellten zudem die Open-Source-Entwicklung sowie die immer kürzer werdenden Innovationszyklen dar. Darauf müssten die Experten ebenfalls vorbereitet sein. Der Cirquent-Mann: "Auf die IT-Berater und -Entwickler kommen ständig Neuerungen zu. Überspitzt gesagt: Bevor eine Entscheidung getroffen wird, sind schon wieder neue Technologien am Markt."

Jeder ist gefordert, seine Ziele zu definieren

Nach seiner Meinung sollte sich aus all diesen Gründen jedes Beratungsunternehmen Mitarbeiter aussuchen, die flexibel sind, assoziativ denken können, sich ständig weiterqualifizieren und Initiative entfalten. Cirquent unterstützt seine Mitarbeiter mit einer ganzen Reihe von Qualifizierungen. So werden in der Cirquent-Akademie Maßnahmen in Richtung Technologie, Consulting und Projekt-Management angeboten. Mögliche Karrierepfade werden laut Mauerberger gemeinsam mit den Vorgesetzten erarbeitet und festgelegt: "Hier ist jeder Kollege gefordert, seine Ziele selbst mitzubestimmen und Interessen zu äußern. Auch das verstehen wir unter Eigeninitiative."

Kunden wissen gute Entwicklerarbeit zu schätzen

Sabine Rell, die bei Cirquent als Human Resources Consultant tätig ist, bestätigt, dass sich die Anforderungen im Bereich Technical Consulting laufend verändern. Dies sei kein Wunder - schließlich unterliege die IT den sich ebenfalls ändernden Kundenwünschen. So bedeute Softwareentwicklung bei Cirquent Tätigkeiten von der Analyse der Kundenanforderungen über Design und Konzeption von IT-Lösungen bis zur Implementierung sowie Einführung beim Auftraggeber. Für die HR-Spezialistin steht fest, dass die Kunden heute mehr denn je einen zuverlässigen Partner an ihrer Seite zu schätzen wissen. Rell: "Aufgabe unserer Technical Consultants ist es, gemeinsam mit den Kunden die richtige Lösung zu finden. Deshalb wird von IT-Beratern zusätzlich zum technischen Know-how kompetente Beratungsleistung verlangt." Technical Consultants seien überwiegend Informatiker, aber auch Maschinenbauer und Betriebswirtschaftler, die sich mit Softwareprodukten für die unterschiedlichen Branchen auskennen.

Während es sich bei zwei Dritteln der Cirquent-Mitarbeiter um Erfahrene handelt, kommt ein Drittel direkt von der Hochschule. Rell: "Berufsanfänger sind willkommen, wenn sie hoch qualifiziert, engagiert und vielseitig sind." Zum Hochschul-Marketing gehören Praktika, Jobs für Werkstudenten, Diplomarbeitsplätze sowie Trainee-Programme. Während bei den Hochschulabsolventen kein Personalengpass zu spüren sei, gestalte sich die Suche nach erfahrenen IT-Consultants etwas schwieriger: "Der Fachkräftemangel in der IT-Welt geht auch an uns nicht spurlos vorbei." (hk)

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