München hofft weiter auf den Mobile World Congress

Apps und Alps - statt Lederhosen und Laptop

14.02.2011
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Im Rennen um den Titel "Mobile World Capital" hat München noch gute Chancen . Mit Barcelona, dem derzeitigen Veranstaltungsort, Mailand und Paris ist die bayerische Landeshauptstadt in der engeren Wahl.

Ähnlich wie bei der Bewerbung um Olympia 2018 geht es auch beim Rennen um den Titel der "Mobile World Capital" für München um viel Geld. Wer nämlich im Frühsommer dieses Jahres zur Mobilfunk-Hauptstadt gekürt wird, ist gleichzeitig für die nächsten fünf Jahre von 2012 bis 2017 Veranstalter des Mobile World Congress.

München - ein Kandidat für den nächsten MWC?
München - ein Kandidat für den nächsten MWC?
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Und dieser Event ist in Zeiten, in den anderen Veranstaltungen darben oder gleich abgesagt werden, für die Messestandorte von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Schließlich zählt der Mobile World Congress zu einem der wenigen Messe-Events, die noch mit steigenden Besucher- und Ausstellerzahlen aufwarten können. Ersten Schätzungen zufolge kamen heuer wieder über 50.000 Besucher zu der Mobilfunkmesse nach Barcelona.

Allerdings ist der Mobile World Congress nur ein Standbein des neuen Konzepts der Mobile World Capital. Der Sieger des Auswahlverfahrens soll künftig zudem als "The Mobile World Center" fungieren und gleichzeitig Veranstaltungsort der "Mobile World Festivals" sein. Im Rahmen des Mobile World Center soll zudem Ausstellungen stattfinden und gleichzeitig Offices zum Arbeiten eingerichtet werden. Hinzu kommt der Prestigegewinn, für fünf Jahre das Zentrum der mobilen Welt zu sein und damit an einem der Wachstumsmärkte der Zukunft zu partizipieren.

Vor diesem Hintergrund ist es nur allzu verständlich, dass sich Bayerns Minister Martin Zeil mächtig ins Zeug lehnt, um die Veranstaltung nach München zu holen. In Anlehnung an Stoibers Lederhosen-Zitat schwärmt der Minister denn auch bereits von: "Apps and Alps, this is Munich." Ansonsten wirft Zeil die Bedeutung Münchens als ICT-Standort sowie das vorhandene Know-how in Forschung und Lehre in die Waagschale, um die Bewerbung als Mobile Capital zu untermauern. (hi)