Filemaker 15

Apps nach Maß auf dem iPad (nutzen)

11.05.2016
Von Bastian Gruber
Die Datenbanklösung Filemakter kommt in Version 15 mit erweiterten Funktionen für iOS, Server und OS X. Die vier verschiedenen Varianten bieten vor allem für mobile Endgeräte nennenswerte Neuerungen. Die Software kostet entweder einen Fixpreis oder eine jährliche Gebühr.
Die App-Entwicklungsplattform Filemaker ist in Version 15 verfügbar.
Die App-Entwicklungsplattform Filemaker ist in Version 15 verfügbar.
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Nicht alle Unternehmen können sich eine eigene IT-Abteilung leisten, oder wollen vor allem sensible Daten selbst bearbeiten. Vor allem für Hilfsorganisationen, Arztpraxen oder Vereine ist Filemaker die Lösung, wenn es um unkomplizierte Anwendungsgestaltung geht. In der neuen Version kümmert sich der Hersteller vor allem um die mobilen Nutzer, die auch unterwegs komfortabel die eigenen Daten nutzen wollen.

Verbesserungen für Einsteiger und fortgeschrittene Nutzer

Das erste Öffnen von Filemaker kann Neulinge schon ein wenig erschlagen. Selbst das beste App-Layout kann nicht verheimlichen, dass das Erstellen von Anwendungen eine komplizierte Sache ist. In Version 15 kommen daher vier neue Starterlösungen zum Einsatz, die jeweils ein Projekt wie Zeitabrechnung oder Ressourcenplanung abbilden.

Fortgeschrittene Nutzer bekommen Verbesserungen im Skripteditor spendiert. Dieser hebt Fehler im eigenen Skript hervor, und beschleunigt so den Entwicklungszyklus. Eine weitere Verbesserung stellt die Rückgängig-Funktion dar. Das Bearbeiten-Menü erlaubt es jetzt, beliebig viele Schritte rückgängig zu machen, um so Tippfehler oder andere versehentliche Änderungen vermeiden zu helfen.

Die Startansicht sieht nicht nur schön aus, sie bietet auch eine Menge nützlicher vorgefertigter Programme.
Die Startansicht sieht nicht nur schön aus, sie bietet auch eine Menge nützlicher vorgefertigter Programme.
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Wer bereits umfangreiche Daten via einer anderen Datenbank gesammelt hat, der kann diese jetzt mit sogenannten ESS-Adaptern an die eigene Anwendung anschließen. Filemaker unterstützt in Version 15 neben dem beliebtem PostgresSQL sogar auch die DB2-Datenbank von IBM. Hilfreich ist dies vor allem beim Zusammenarbeiten von externen Dienstleistern, die für bestimmte Projekte Daten sammeln und man selbst nur noch eine Oberfläche dafür benötigt.

iOS-Funktionen voll ausgeschöpft

Neben der Desktop-Variante hat Filemaker auch die eigenen Apps aufgefrischt. Neben iBeacon, das umgebungsabhängige Informationen auswerten kann, unterstützen die iOS-Apps nun auch TouchID und 3D Touch. Daneben ist mit WebDirect auch die Nutzung mobiler Browser erleichtert: Die Ansicht ist jetzt auch für kleinere Displays optimiert.

Eine der hilfreichsten Neuerungen dürfte jedoch der Bearbeitungsmodus unter iOS sein. Inhalte wie PDFs oder Bilder profitieren jetzt endlich von der offenen Schnittstelle für andere Apps. Öffnet man also ein Bild in einer Filemaker-Anwendung, kann dieses mit Hilfe von Dritthersteller-Apps bearbeitet, und direkt in der Anwendung selbst gespeichert werden. Eine große Hilfe, um Dokumente zu unterschreiben oder Formulare direkt auf dem iPhone auszufüllen.

Die leere Datenbankansicht kann bei Einsteigern schon für ein mulmiges Gefühl sorgen. Gerade der Teil ist wahrscheinlich der komplexere. Eine Hilfestellung in Form von Sprechblasen oder anderen Hilfsmitteln wäre gerade hier sehr wünschenswert.
Die leere Datenbankansicht kann bei Einsteigern schon für ein mulmiges Gefühl sorgen. Gerade der Teil ist wahrscheinlich der komplexere. Eine Hilfestellung in Form von Sprechblasen oder anderen Hilfsmitteln wäre gerade hier sehr wünschenswert.

Zusätzliche Sicherheit

Filemaker Server bietet in der neuen Version auch SSL-Zertifikate von neun verschiedenen Herstellern und sogenannte Wildcard-Zertifikate an. Somit lassen sich Applikation via https anbinden und sind somit verschlüsselt. Verlangt eine erstellte Anwendung Passwort oder andere, sicherheitsrelevanten Angaben, so bietet Version 15 jetzt auch verdeckte, von Web Logins gewohnte, Eingabefelder an.

Neueinsteiger werden sich wohler fühlen als bisher

Für Filemaker-Neulinge bietet Version 15 einige Hilfen. Neben der neuen Web-Hilfe reduzieren die Offline-Hilfen die Hürde für den Ersteinstieg enorm. Komplett fertig geschriebene Anwendungen lassen sich so öffnen, die Menüelemente austesten und vor allem ein Blick hinter die Datenstruktur werfen.

Einsteigern helfen die mitgelieferten Komplettlösungen enorm weiter. Diese sind fertig geschriebene Anwendungen, die sich hervorragend zum Lernen eignen.
Einsteigern helfen die mitgelieferten Komplettlösungen enorm weiter. Diese sind fertig geschriebene Anwendungen, die sich hervorragend zum Lernen eignen.

Wer Filemaker in seiner eigenen Organisation testen will, kann das jetzt über ein einfacheres Lizenzmodell realisieren. Die Kosten für bis zu fünf Personen liegen bei 918 Euro im Jahr. Die Anwendung wird dabei auf Filemaker-Servern zur Verfügung gestellt, für Nutzer sind die Desktop- und iOS-Apps kostenlos.

Fazit

Das Photoshop der Datenbankanwendungen hat in der Version 15 an den richtigen Schrauben gedreht. Erfahrene Nutzer bekommen mit dem verbesserten Skripteditor und SSL-Zertifikaten Funktionen, die das Erlebnis abrunden. Einsteigern wird mit der verbesserten Web-Hilfe und neuen Komplettlösungen auf die Sprünge geholfen. Das Ergebnis runden die verbesserten mobilen Anwendungen ab, die sich jetzt tatsächlich als Bearbeitungsgerät für unterwegs nutzen lassen.

Einzige Kritikpunkte dürfte es dennoch in Sachen Einsteigerfreundlichkeit geben. Schritt-für-Schritt-Anleitungen oder eine Tour durch die vielen Bedienelemente sucht man vergebens. Auch wäre es hilfreich, das Datenbankkonzept anhand eines Videos oder geführten Tour zu erklären. So geraten die ersten Stunden mit der Anwendungen zum kleinen Kampf. Viele Menüelemente wirken für nicht erfahrene Benutzer zudem versteckt und schwer auffindbar. (Macwelt/mb)