Enterprise Mobility

Apps erobern das Business nur langsam

06.07.2011
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Obwohl die Vorteile weitgehend bekannt sind, investieren Unternehmen nur zögernd in mobile IT-Lösungen. Damit vergeben sie etliche Chancen.
Business Apps spielen in den meisten Unternehmen noch immer eine geringe Rolle - trotz vorhandener Mobile Devices.
Business Apps spielen in den meisten Unternehmen noch immer eine geringe Rolle - trotz vorhandener Mobile Devices.
Foto: Fotolia.com/Engel

Betrachtet man nur die Zahlen, ist das Thema Enterprise Mobility in Deutschland eine echte Erfolgsstory: Laut Erhebungen von Pierre Audoin Consultants (PAC) werden bereits in 80 Prozent aller deutschen Unternehmen Smartphones genutzt. Der Einsatz ist dabei keineswegs auf die Management-Ebene beschränkt: In zirka 20 Prozent der Firmen verwendet sogar mehr als die Hälfte der Mitarbeiter ein Smartphone.

Ebenfalls im Kommen sind Tablets. Laut PAC nutzt etwa jedes fünfte Unternehmen ein iPad oder ein ähnliches Gerät geschäftlich. Zunächst oft als Technikspielzeug für die private Nutzung belächelt, gelten die Mobilrechner heute als echte Produktivitäts-Tools. Zumindest trifft das auf Unternehmen zu, die diese Geräte bereits nutzen oder dies planen.

Foto: PAC

Bei weitem nicht so fortschrittlich seien deutsche Unternehmen indes, wenn es um eine tief greifende Mobilisierung geschäftlicher Abläufe gehe, erklärt PAC-Analystin Nicole Dufft. So handle es sich bei den genutzten Mobility-Anwendungen meist um Insellösungen, deren Funktionen und Oberflächen sich von denen auf dem Desktop unterschieden. In diesem Zusammenhang nutzten die Anwender in der Regel auch verschiedene Rufnummern und Kontaktverzeichnisse.

Weitere Umfrageergebnisse belegen diese Einschätzung: So können die Mitarbeiter zwar in 83 Prozent der Unternehmen E-Mails mobil empfangen und versenden. Andere Business-Anwendungen werden dagegen von deutlich weniger Anwendern genutzt. Am besten schneiden noch Office-Anwendungen mit 54 Prozent ab. Programme zur Zeiterfassung und Einsatzplanung, aber auch Collaboration-, ERP-, Lager-, Logistik- und CRM-Anwendungen werden mit 22 bis 19 Prozent deutlich weniger mobil genutzt.