Die Zukunft der Consumer Electronic

Apps auf dem Fernseher

19.10.2012
Von Kolja Kröger

Ähnliche Programme gibt es bereits, etwa "IntoNow" von Yahoo! in den USA. Für die Content-Anbieter bietet Social Media die Möglichkeiten von Referential und Targeted Marketing - also Weiterempfehlungen ("gefällt mir") und zielgruppenspezifische Werbung. Die Kombination aus beidem "wird die Vermarktung von digitalen Inhalten nachhaltig prägen und hier eine Art Vorreiterrolle für andere Märkte übernehmen", heißt es in der Studie.

Apps sind überall

Fürs Auto bieten viele Hersteller bereits Smart-Phone-Apps an.
Fürs Auto bieten viele Hersteller bereits Smart-Phone-Apps an.

Ob Apps sich auch auf dem Küchenherd durchsetzen, ist fraglich - doch auf die Fernsehgeräte haben sie es schon geschafft. Die kleinen Programme, mit denen Apple sein iPhone ausstaffiert hatte, bestechen durch ihre Einfachheit und perfekte Abstimmung auf die Hardware. Jeder große TV-Hersteller hat laut Bitkom schon App-Angebote für seine Geräte herausgebracht. Zum Erfolgsmodell würden Apps aber nur, wenn sie dem Konsumenten einen tatsächlichen Mehrwert bringen.

Fernsehsender bekämen Kanäle für sendungsbegleitende Inhalte auf der Mattscheibe, ebenso aber auch auf Smartphone und Tablet. Als große Chance sehen die Autoren HTML5, um Cloud-basierte Apps ohne Plattform-Zwang wie Android oder iOS unter die Leute zu bringen. Sky hat im Frühjahr bereits seinen Dienst SkyGo gestartet, über den die Kunden ihre abonnierten Inhalte auch über Zweit-Fernseher nutzen können. Dazu gibt’s eigens produziertes Material etwa zu Sportveranstaltungen aufs Smartphone.

Zudem könnten sich Geräte-Hersteller mit einer Online-Videothek zusammentun und deren App fest installieren, erklärt die Studie. Auf diesem Weg würden beide profitieren. Durch die Konvergenz brechen alte Wertschöpfungsketten auf und zwingen Anbieter zu Kooperationen. Denkbar wären auch Verlage, die ihren E-Paper-Abos mit Tablet inklusive verkaufen. Die Kooperationen könnten bis zur Entwicklung von reinen Social-Media-Handsets reichen. Schon jetzt nutzen Jugendliche in den USA ihre Netzwerke meist von unterwegs.

Auf den eigenen Verstand hören

Kaspersky-Virenanalyst Funk will diese Entwicklung nicht bremsen, rät aber zu Wachsamkeit. Es ist kein Wunder, dass er den Einsatz von IT-Sicherheitslösungen empfiehlt - denn damit verdient Kaspersky Geld. Gleichzeitig aber betont Funk: "Bei sensiblen Aktionen im Heimunterhaltungsnetzwerk sollten Nutzer immer die Updates von Betriebssystemen, Apps oder Plug-ins beziehen und den gesunden Menschenverstand walten lassen." Allerdings zeigt die Erfahrung, dass User besonders daheim gerne leichtsinnig werden, auf Backups, Sicherheits-Software verzichten und sogar Spam-Mails anklicken.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation CIO. (ph)