Firmen nutzen Web-Browser als Anwendungs-Front-end

Applikationen müssen künftig steigende User-Zahlen verkraften

22.11.1996

Browser-Front-ends werden den Umgang mit Standardapplikationen liberalisieren, so die Meinung des Forrester-Analysten Tom Gormley. Schlüsselfunktionen wie Auftragseingang oder Bestellwesen würden dadurch nicht mehr nur einem begrenzten Anwenderkreis zur Verfügung stehen, sondern könnten auch von außerhalb des Unternehmens bedient werden. Die so erreichbare Flexibilität scheinen inzwischen viele Unternehmen zu schätzen. Bis Mitte 1997 wollen 54 Prozent der von den Marktforschern aus Cambridge, Massachusetts, befragten Betriebe ihre Anwendungen mit einem Browser als Front-end bedienen. Daß die neue Oberfläche ein elementares Element in der internen IT-Strategie darstellt, bestätigten 66 Prozent der Firmen.

Dabei wollen die Forrester-Experten zwei Adaptionsphasen für die neue Technik ausgemacht haben. Zunächst werden die Unternehmen davon profitieren, daß sie die User-Anzahl für bestimmte Anwendungen erhöhen können, die Einstiegskosten dafür jedoch aufgrund der günstigeren Browser-Technik eher sinken werden. Die herkömmliche Client-Server-Architektur, bei der Geschäftslogik und Transaktionssoftware auf dem Back-end liegen, wird in den kommenden Jahren allerdings noch beibehalten. Einen Umbruch dieser Strukturen erwarten die Marktforscher nicht vor 1998.

Zur Jahrtausendwende sollen dann auf das Internet getrimmte Lösungen führender Anbieter zur Verfügung stehen, so daß die Applikationen innerhalb einer kompletten Wertschöpfungskette vom Zulieferer bis zum Kunden genutzt werden können.