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Applied Materials mit Verlust und verhaltenem Ausblick

14.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Aufgrund von rückläufigen Umsätzen und Restrukturierungskosten hat Applied Materials im zweiten Geschäftsquartal 2003 (Ende: 27. April) einen Nettoverlust von 62,1 Millionen Dollar oder vier Cent pro Aktie verbucht. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte der weltweit größte Anbieter von Chipfertigungsequipment noch einen Gewinn von 52 Millionen Dollar oder drei Cent je Anteilschein geschrieben.

Abschreibungen und die einmaligen Restrukturierungskosten in Höhe von 152 Millionen Dollar ausgeklammert, erzielte das kalifornische Unternehmen im aktuellen Berichtsquartal einen Pro-forma-Profit von 44,8 Millionen Dollar oder drei Cent je Aktie. Applied Materials übertraf damit die Erwartungen der Analysten, die laut Umfrage von First Call Thomson lediglich mit einem Pro-forma-Plus von zwei Cent je Anteil gerechnet hatten.

Die Einnahmen sanken im Jahresvergleich um 4,3 Prozent von 1,16 Milliarden auf 1,11 Milliarden Dollar. Weitaus drastischer war jedoch der Rückgang beim Auftragseingang: Das Volumen belief sich auf 971 Millionen Dollar, das sind 42 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum und vier Prozent weniger als im vorangegangenen ersten Fiskalquartal. Entsprechend verhalten war der Ausblick des Finanzchefs Joseph Bronson für das laufende dritte Quartal: Der CFO erwartet, dass der Umsatz im sequenziellen Vergleich stagniert oder bestenfalls leicht ansteigt. Der Gewinn vor Sonderposten soll im Bereich von drei bis vier Cent je Aktie liegen. Johnson geht davon aus, dass die Investitionszurückhaltung der Chiphersteller in diesem Geschäftsjahr anhält, Zeichen für eine leichte Erholung erwartet er erst zum Ende des Kalenderjahres oder Anfang 2004.

Als Konsequenz auf die schwache Nachfrage nach Chipfertigungsequipment hatte Applied Materials bereits im März den Abbau von 2000 Stellen bekannt gegeben, das entspricht 14 Prozent der Belegschaft. (mb)