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Applied Materials ist trotz Gewinneinbruch optimistisch

15.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Applied Materials hat im zweiten Quartal seines laufenden Geschäftsjahres zwar 84 Prozent weniger Gewinn als im Vorjahresquartal gemacht, aber trotzdem die Erwartungen der Analysten übertroffen und eine Belebung des Marktes signalisiert. Das Unternehmen aus Santa Clara in Kalifornien weist in seiner Bilanz einen Nettogewinn von 52 Millionen Dollar oder drei Cent pro Aktie aus nach 318,4 Millionen Dollar oder 19 Cent je Anteilschein im Vorjahresquartal. Die Wall Street hatte aktuell laut First Call/Thomson Financial ein bis zwei Cent Profit pro Aktie erwartet. Der Umsatz fiel im Jahresvergleich von 2,14 Milliarden Dollar um 46 Prozent auf 1,16 Milliarden Dollar.

Was auf den ersten Blick desaströs anmutet, ist bei näherem Hinsehen weniger schlimm: Im abgeschlossenen Vierteljahr habe man Neubestellungen für Chipfertigungs-Equipment im Wert von 1,69 Milliarden Dollar verbucht, erklärte Applied Materials, dessen Performance als wichtiger Indikator für die Halbleiterbranche gilt. Das sind 51 Prozent mehr als im vorhergehenden Quartal und 25 Prozent über dem Auftragseingang des Vorjahreszeitraums. Das Backlog zum Ende des zweiten Quartals bezifferte der Hersteller mit 3,11 Milliarden Dollar nach 2,68 Milliarden Dollar im Vorquartal. Auch die Bruttomarge stieg im Verlauf der vergangenen drei Monate von 38,5 auf 40 Prozent, liegt aber immer noch deutlich unter den 46 Prozent des Vorjahresquartals.

"Wir sehen eine steigende Nachfrage, weil sich die Halbleiterindustrie erholt und die Kunden ihre Investitionen wieder steigern", erklärte Applieds Chairman und CEO (Chief Executive Officer) James Morgan optimistisch. (tc)