SAN, NAS, E-Mail und Security

Appliances entlasten die IT

04.05.2009
Von Ulrike Riess

Security-Appliances vereinen Firewall und Intrusion Detection

Security-Appliances enthalten heute in den meisten Fällen vier Funktionen. Die Firewall sorgt für die gewünschte Isolierung unterschiedlicher Netzabschnitte oder für den Schutz des lokalen vor dem Weitverkehrsnetz. Der Online-Virenschutz scannt Dateien, die sich auf dem Weg von einem ungeschützten in einen geschützten Teil des Netzes befinden. Die Intrusion Detection bewahrt das lokale Netz vor dem Eindringen unberechtigter Nutzer und gezielten Attacken von außen. Die URL-Filter überprüfen abgerufene Internet-Seiten auf bösartige Inhalte und bewahren die lokalen Rechner vor den Auswirkungen von unbeabsichtigt geladenen Schadprogrammen. Die Schar der Anbieter ist fast unüberschaubar. Barracuda, Fortinet, Securepoint, Zyxel oder TelcoTech sind nur einige Beispiele.

Zur Verschlüsselung von Nachrichten gibt es spezielle Appliances. Die Geräte sind so leistungsstark, dass sie die Codierung und Decodierung nahezu in Echtzeit und für den Nutzer transparent erledigen. Verschlüsselungs-Appliances etwa von Decru und Ingrian kosten schnell mehrere tausend Euro. Der Preis richtet sich nach der Anzahl der Netzanschlüsse und parallelen Verbindungen.

E-Mail-Appliances bringen mehr Leistung

E-Mail-Appliances werden zwischen dem Weitverkehrsnetz (WAN) und dem eigentlichen E-Mail-Server installiert und nehmen elektronische Nachrichten von außen entgegen. Die Appliance öffnet die Nachricht, überprüft den Text und die Anhänge auf unerwünschte Inhalte, also Spam, Viren oder andere Schadsoftware, und schickt die so geprüfte Nachricht weiter an den E-Mail-Server. Dort kann der Nutzer sie abrufen.

Hier hat die zunehmende Prozessorleistung in den vergangenen Jahren eine deutliche Verbesserung in der Bearbeitung von E-Mails gebracht. Konnten die Systeme vor rund zwei Jahren allenfalls 10.000 bis 20.000 Nachrichten pro Stunde überprüfen, schaffen sie stündlich heute mehr als eine halbe Million Nachrichten. Firmen wie Sophos, Clearswift und Sonicwall verlangen für ihre Einstiegsmodelle, die etwa 20.000 bis 50.000 Mails pro Stunde durchleuchten, mehr als 2000 Euro. Die Preise schießen dann je nach Anzahl der geprüften E-Mails pro Stunde in die Höhe. Eine Appliance, die eine halbe Million Nachrichten pro Stunde prüft, kostet bis zu 25.000 Euro.

Eine weitere Klasse von E-Mail-Appliances sind die E-Mail-Boxen, die zwischen Server und Speicher liegen und die Archivierung, rechtssichere Datenablage und Authentifizierung übernehmen. Artec, Gingcom oder iTernity offerieren entsprechende Lösungen. Der Verkauf beginnt bei 200 Euro. Je nach Ausstattung und Leistung (Nutzerzahl, E-Mail-Aufkommen etc.) können die Geräte 10.000 Euro und mehr kosten. (jha)